Nach der kontroversen Verpflichtung von Carmen Jorda als Entwicklungsfahrerin verstärkt sich Lotus in diesem Bereich weiter: Mit Adderly Fong wurde ein weiterer Entwicklungsfahrer aufgenommen, der sich unter anderem auf Simulatorarbeit konzentrieren soll, aber auch bei Rennwochenenden vor Ort sein wird. Der 24-Jährige Mann aus Hong Kong, der beim Großen Preis von Abu Dhabi bereits im 1. freien Training im Sauber-Cockpit gesessen hatte, wird 2015 ein umfangreiches Programm durchlaufen: Neben seinem Lotus-Job bestreitet er GP3 und GT Asia Series.

Fong freut sich auf sein neues Engagement: "Das ist eine großartige Gelegenheit für meine Rennkarriere. Ich werde als integraler Bestandteil des Teams nachvollziehen können, wie ein F1-Team an Rennwochenenden arbeitet, und diese unschätzbaren Erfahrungen werden der Grundstein sein für meine weitere Entwicklung als Formel-1-Fahrer." Er sehe diesen Schritt als ersten von vielen an und wolle daher nicht abheben. Sein Ziel ist jedoch klar formuliert: "Ich will der erste Chinese sein, der an einem Grand Prix teilnimmt, um den Sport in Hong Kong und China zu promoten."

Matthew Carter, der Executive des Formel-1-Rennstalls Lotus, fügte hinzu: "Es ist großartig, ihn an Bord zu haben. Wir fahren mit dem E23 ein aggressives Entwicklungsprogramm, so dass er sowohl von den Ingenieuren und Fahrern lernen als auch unser Auto im Laufe der Saison nach vorn bringen kann." Fong könne von einem starken Fahrerduo lernen. Lotus hat ein Ziel: Wieder dorthin zu kommen, wo man 2012 und 2013 schon einmal war. "Adderlys Arbeit hinter den Kulissen wird von großer Bedeutung sein, um dies zu erreichen", so Carter.

Sein Debüt gab Fong beim Abu Dhabi GP für Sauber, Foto: Sutton
Sein Debüt gab Fong beim Abu Dhabi GP für Sauber, Foto: Sutton

Adderly Fong startete erst spät mit dem Motorsport im Alter von 14 Jahren. Seit 2006 nahm er an einer Reihe asiatisch-pazifischer Monoposto- und GT-Meisterschaften teil, stattete jedoch auch dem deutschen Formel 3 Cup einen Besuch ab. Seine Erfolge hielten bislang allerdings in engen Grenzen: Die GP3 2013 beendete auf dem 21., die 2014er-Saison auf dem 24. Platz. Als bestes Einzelergebnis in der GP3-Serie steht bislang ein neunter Platz aus Silverstone 2013 zu Buche.