Es war kein Geheimnis, dass Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost gerne Jean-Eric Vergne für 2015 weiter in seinem Team beschäftigt hätte. "Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass Jean-Eric (Vergne) einen sehr guten Job in der Formel 1 machen kann, wenn er ein konkurrenzfähiges Auto bekommt. Er hat das schon mehrfach gezeigt und ich würde persönlich gerne mit ihm weiterarbeiten", erklärte Tost noch Anfang November, fügte jedoch gleich an: "Aber wir müssen abwarten, was Red Bull entscheidet."

Foto: Sutton
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Denn trotz seiner Position als Teamchef, haben die Verantwortlichen bei Red Bull das letzte Wort, wenn es darum geht, wer in ihrem Nachwuchsteam ein Cockpit bekommt. Bei Red Bull stimmte man schließlich pro Carlos Sainz und gegen einen Verbleib von Jean-Eric Vergne. Eine Entscheidung, die nicht einfach war für Tost.

"Bei Jean-Eric (Vergne) war die Entscheidung nicht leicht ihn gehen zu lassen, da er ohne Zweifel ein sehr talentierter Fahrer ist. Allerdings ist unsere Team-Aufgabe, Fahrer aus dem Red-Bull-Junior-Programm in die Formel 1 zu führen, und Jean-Eric Vergne hatte bereits drei Saisons bei uns bestritten", teilte Tost mit.

"Er hatte viel Pech dieses Jahr und hätte in Monaco einen beindruckenden fünften Platz erreichen können, lieferte dann aber auf einem anderen Stadtkurs in Singapur eine starke Leistung ab und wurde Sechster", fasst Tost die Saison des Franzosen zusammen.

Vergne sammelte in der Saison 14 Punkte mehr als sein junger Teamkollege Daniil Kvyat, der für nächstes Jahr die Beförderung zu Red Bull bekam. "Als Rookie hat Daniil (Kvyat) einen exzellenten Job gemacht. Er hat gezeigt, dass er einer der ganz Großen in der Formel 1 werden kann", glaubt der Österreicher.

"Seine Motivation zum Lernen, seine Fokussierung, seine stetigen Verbesserungen im Laufe der Saison, sein Talent und seine Einstellung haben ihm ermöglicht, so schnell den nächsten Schritt zu machen und eine Chance bei Red Bull zu bekommen", erzählt Tost weiter.