Plötzlich sind sie ein Herz und eine Seele. Ron Dennis und Fernando Alonso symbolisieren traute Einigkeit bei der offiziellen Vorstellung des Spaniers. Vergessen scheint, wie vernichtend die erste Zusammenarbeit zwischen Alonso und dem Team 2007 verlief. Nach nur einer Saison flüchtete Alonso zurück zu Renault, da er sich bei McLaren isoliert fühlte und das Vertrauen ins eigene Team verloren hatte. Der Hauptgrund war seine Fehde mit seinem damaligen Teamkollegen und Rookie Lewis Hamilton, der forsch dem Spanier im WM-Kampf Paroli bot. Das vergiftete Verhältnis der Beiden kostete McLaren wohlmöglich am Ende die Fahrer-Weltmeisterschaft, denn Hamilton und Alonso fehlten am Saisonschluss ein Punkt auf Weltmeister Kimi Räikkönen.

Nun, sieben Jahre später, ist der 33-jährige zurück bei McLaren und Dennis beurteilt rückblickend die Saison 2007 neu. "Wenn man zurückschaut, sieht man einen jungen Lewis (Hamilton), der von vielen als der Größte behandelt wurde und in seiner Unreife damit nicht umgehen konnte", erklärt Dennis und fügt an: "Wenn man nach Gründen sucht, warum es damals eskalierte, würde ich sagen, dass Lewis (Hamilton) da eine entscheidende Rolle spielte."

Dennis gesteht auch ein, dass er mit der explosiven Fahrerpaarung Alonso und Hamilton einen Fehler gemacht und er damals die Kontrolle über die Dinge verloren habe. "Wir hatten schon viele brisante Teamduelle in der Vergangenheit - unter anderem Alain Prost und Ayrton Senna - und immer waren wir Herr der Lage. Nur dieses eine Mal ist es uns nicht gelungen, die Situation zu besänftigen. Wenn ich zurückschaue, bereue ich meine Fehler, aber manchmal kann man nicht ändern, was passiert ist", so Dennis.

McLaren präsentiert sich für 2015, Foto: McLaren
McLaren präsentiert sich für 2015, Foto: McLaren

Eine Wiederholung der Vorfälle bei Alonsos zweitem Engagement in Woking schließt Dennis allerdings aus. "Ich hätte sicherlich Sachen anders machen können. Aber ich habe zurückgeschaut, meinen Fehler akzeptiert und beabsichtige, sie nicht zu wiederholen", kündigt der McLaren-Teamchef an.

Dennis sieht auch keine Schwierigkeiten in seinem Verhältnis zu Alonso. Dennoch gibt er zu, dass eine gewisse Nervosität und Unbehagen herrschte, als beide sich ein erstes Mal trafen, um über eine mögliche Rückkehr von Alonso zu sprechen.

"So, wie wir heute hier stehen, haben Alonso und ich unsere Freundschaft neu begründet, was sicher nicht viele erwartet hätten. Fakt ist aber, dass 2007 vergessen ist und wir nur nach vorne schauen. Wir wollen gemeinsam erfolgreich sein."