In Suzuka gibt es regelmäßig Veränderungen der Wetterfronten. Nicht zwangsläufig im Verlauf eines Rennwochenendes, aber durchaus von Jahr zu Jahr. Die Umgebungstemperaturen liegen im Bereich von 23 bis 25 Grad. Die Streckentemperaturen schwanken normalerweise zwischen 25 und 38 Grad. Der Grund dafür ist die sich ständig wechselnde Wolkendecke über dem Kurs.

Regen ist in Japan keine Seltenheit, Foto: Sutton
Regen ist in Japan keine Seltenheit, Foto: Sutton

Regen ist nicht ungewöhnlich. Die schwülen Bedingungen führen regelmäßig zu recht starken nächtlichen Gewittern, die sich auch in den folgenden Tag hinein erstrecken können. Wenn es in Suzuka regnet, regnet es richtig. Das zeigte sich zuletzt bei den legendären Papierschiffchenrennen in der Boxengasse im Jahr 2010.

Motorsport-Magazin.com hält euch über das aktuelle Wettergeschehen in Suzuka auf dem Laufenden.

Wetter-Ticker

Update - Sonntagmittag: Der Regen ist da! Die Frage für das Rennen lautet: Wie viel wird es regnen? Rahmenrennen mussten bereits hinter dem Safety-Car gestartet werden. Immerhin sollen starke Regenfälle während des Rennens ausbleiben, stattdessen wird leichter bis mittelmäßiger Regen mit einigen kurzen Pausen erwartet. Einem klassischem Regenrennen scheint also nichts im Weg zu stehen.

Stand - Samstagabend: Derzeit befindet sich Phanfone mit seinem Zentrum noch knapp 1.000 Kilometer südwestlich von Suzuka. In der Nacht auf Sonntag (mitteleuropäischer Zeit) nimmt er aber zunehmend Einfluss auf das Wettergeschehen Honshus, der größten Hauptinsel Japans, und somit auch auf die dort gastierende Formel 1. Laut Wetterdienst UBIMET scheint ein Regenrennen jedenfalls sicher. Der Start erfolgt um 15:00 Uhr Ortszeit (8:00 CET).

Geschätzte Zugbahn von Freitag bis Montag, Zeitangaben in japanischer Ortszeit, Foto: UBIMET
Geschätzte Zugbahn von Freitag bis Montag, Zeitangaben in japanischer Ortszeit, Foto: UBIMET

"Obwohl der Regen auch während des Rennens durchaus kräftig ausfallen kann, erwarten wir den stärksten Niederschlag und vor allem den Sturm erst später" sagt Meteorologe Steffen Dietz. "Problematisch wird sich der Weitertransport des Equipments und auch des Personals nach Sotschi zum nächsten Formel-1-Rennen gestalten, wenn der Taifun in der Nacht auf Montag mit Orkanböen um 120 km/h und enormen Regenmengen endgültig vor Ort eintrifft", so der Experte weiter. Die Vorhersagen sind somit konsistent und dementsprechend sicher.

Neben der Formel 1 werden die Auswirkungen aber vor allem die Japaner selbst spüren. Massive Beeinträchtigungen im öffentlichen Leben sind jedenfalls vorprogrammiert. "Auch wenn der Taifun zuletzt etwas an Kraft verloren hat, müssen sich die Einwohner auf Behinderungen durch Überflutungen und Sturmschäden einstellen." Dietz, weiß die Gefahr jedenfalls richtig einzuschätzen. "Das Auge des Taifuns passiert die Hauptinsel Montag früh, zwischen 4:00 und 9:00 Uhr Ortszeit, und wird dabei etwa 100 bis 150 km südöstlich von Suzuka durchziehen. Dabei rechnen die Meteorologen mit Regenmengen um 100 Liter pro Qudratmeter innerhalb weniger Stunden.

ellitenbild von Phanfone von Samstag, 4. Oktober 2014 06 UTC (08 MESZ), Foto: JMA / UBIMET
ellitenbild von Phanfone von Samstag, 4. Oktober 2014 06 UTC (08 MESZ), Foto: JMA / UBIMET

Stand - Samstagvormittag: Die Formel 1 trotzt dem Taifun - oder versucht es zumindest. Die FIA hat entschieden, dass die Startzeit trotz des drohenden starken Regens am Sonntag unverändert bleibt, somit erfolgt der Auftakt zum Großen Preis von Japan um 15:00 Uhr Ortszeit (8:00 CET). Damit entschied sich die Rennleitung gegen eine Vorverlegung des Starts, was bis zuletzt im Raum gestanden war. Mittlerweile wurde Phanfone übrigens zu einem Sturm der Kategorie Super-Taifun hochgestuft, was Bernie Ecclestone aber keineswegs erschüttert. "Auch wenn es regnet, wird es ein Rennen geben", so der Formel-1-Boss. "Niemand weiß, wie das Wetter wird. Vielleicht wird es einen Sturm geben."

Stand - Freitag: Die FIA hofft weiterhin, dass der Zeitplan für den Japan GP trotz des auf Suzuka zusteuernden Taifuns unverändert bleiben kann. Eine Verschiebung des Rennens auf Samstag ist mittlerweile kein Thema mehr, nicht vom Tisch ist hingegen, den Start am Sonntag um einige Stunden vorzuziehen. Angesichts der jüngsten Wettervorhersagen erscheint diese Option nicht unwahrscheinlich.

Geschätzte Zugbahn von Freitag bis Montag, Zeitangaben in japanischer Ortszeit , Foto: UBIMET
Geschätzte Zugbahn von Freitag bis Montag, Zeitangaben in japanischer Ortszeit , Foto: UBIMET

Die aktuellen Prognosen des Formel-1-Wetterdienstes UBIMET sehen für Sonntag schauerartig verstärkten Regen und mit Eintreffen des Taifuns sind ab Montagmorgen verbreitet Schäden und Beeinträchtigungen möglich. Für den Sonntag haben sich die UBIMET-Prognosen nicht wesentlich geändert, im Tagesverlauf nehmen die teils kräftigen Regenschauer zu. Somit scheint zum geplanten Zeitpunkt um 15 Uhr Ortszeit (8 Uhr CET) ein Regenrennen ein wahrscheinliches Szenario.

Das Expertenteam rund um Steffen Dietz und Andy Swan erwartet den Durchgang des Taifuns zwischen den frühen Montagmorgen- und den Nachmittagsstunden. "Wahrscheinlich zieht Phanfone mit seinem Zentrum knapp südöstlich vorbei. Es gibt aber auch Modelllösungen, die das Auge direkt über Suzuka ziehen lassen. In beiden Fällen ist mit teils massiven Beeinträchtigungen am Montag zu rechnen, in zweiterem gar mit verbreiteten Schäden", so die Meteorologen.

Der Taifun bringt aber auch die Premiere in Sotschi ins Wanken Das gesamte Formel-1-Equipment muss rasch verpackt und von Sonntag auf Montag binnen weniger Stunden von Japan nach Russland transportiert werden. Bereits am darauffolgenden Sonntag, 12. Oktober, steht der Grand Prix von Sotschi vor seiner Premiere, der festgelegte Zeitplan ist durch den Taifun aber eine Herausforderung.

Stand - Donnerstagabend: Die errechnete Zugbahn des Taifuns hat sich seit den Vorhersagen vom Mittwoch nur unwesentlich verändert. Weiterhin rechnen die Wetterexperten von UBIMET aber im Umfeld des herannahenden Taifuns mit einem Regenrennen in Suzuka. Bedrohlich könnte die Situation am Sonntagabend und Montag werden. Am Donnerstagvormittag war bereits das Auge des Taifuns auf den Satellitenbildern erkennbar, zu der Zeit zog der Taifun in Richtung Nordwest und wurde als Kategorie-3-Taifun eingestuft (200 km/h Mittelwind), inzwischen hat er mit Mittelwinden um 210 km/h und Böen bis zu 260 km/h schon die Kategorie 4 auf der fünfteiligen Skala erreicht.

Satellitenbild von Phanfone von Donnerstag, 2. Oktober 2014 06 UTC (08 MESZ), die roten Punkte zeigen Hauptstädte, Foto: UBIMETEUMETSAT / UBIMET
Satellitenbild von Phanfone von Donnerstag, 2. Oktober 2014 06 UTC (08 MESZ), die roten Punkte zeigen Hauptstädte, Foto: UBIMETEUMETSAT / UBIMET

Am Freitag treten voraussichtlich im Bereich von Phanfone Mittelwindstärken von bis 240 km/h auf, dabei sind Windböen bis zu 300 km/h möglich. Im Laufe des Samstags zieht der Wirbelsturm wahrscheinlich östlich der Ryûkyûinseln vorbei und vollzieht einen Schwenk nach Nordosten. In weiterer Folge könnte sich Phanfone etwas abschwächen, da er über kühleres Gewässer zieht, dennoch bleibt er ein starker Kategorie 3-4-Taifun. "Die von unseren Modellen berechnete Zugbahn zeigt, dass das Auge des Taifuns am Sonntag noch südöstlich von Japan liegt. Allerdings werden vorauslaufend schon Schauerbänder über Suzuka hinweg ziehen. Von den Morgen- bis zu den Abendstunden kann es somit andauernd und teils kräftig regnen", sagt Chefmeteorologe Steffen Dietz.

Die berechnete Zugbahn des Taifuns, Foto: UBIMET
Die berechnete Zugbahn des Taifuns, Foto: UBIMET

Die FIA will am Freitag entscheiden, ob es zu einer Änderungen des Zeitplans kommt. Im Raum steht eine Verschiebung des Rennens auf Samstag sowie ein früherer Start am Sonntag.

Auswirkungen auf die Logistik:

Bis Montag, wenn der Sturm der Küste gefährlich nahe kommt, sind wahrscheinlich keine besonderen Beeinträchtigungen zu erwarten. Dann aber könnte es durch sintflutartigen Regen und Windböen über 150 km/h zu Problemen bei der Logistik durch den eingeschränkten Flugverkehr kommen.

Stand - Donnerstagvormittag: Taifun Phanfone hält die Formel 1 weiter in Atem. Der Tropensturm befindet sich unverändert auf Kurs Japan und soll am Freitag das Verwaltungsgebiet der Philippinen erreichen. Aktuell gehen die Wettermodelle davon aus, dass das Zentrum des Sturms, der sich sogar zu einem sogenannten Super-Taifun entwickeln könnte, in den späten Abendstunden des Sonntags auf die japanische Südküste treffen wird, allerdings sind bereits für die Morgenstunden heftige Regenfälle angesagt, weshalb aus derzeitiger Sicht die Austragung des Rennens in Suzuka zumindest in Frage gestellt werden muss. Selbst der offizielle Formel-1-Wetterdienst UBIMET spricht von einer "potentiellen Gefährdung" des Großen Preises von Japan.

Stand - Mittwochabend: Der Formel-1-Wetterdienst UBIMET ist mit seinem Expertenteam seit Tagen in Suzuka Vorort und liefert laufend Informationen und Prognosen an die Rennleitung der FIA. "Die verlässlichsten Wettermodelle rechnen aktuell damit, dass der Taifun Phanfone sich unter Verstärkung nach Nordwesten bewegt und dann vor den Ryukyuinseln einen Schwenk nach Norden/Nordosten macht", sagt Meteorologe Clemens Teutsch-Zumtobel. An der südjapanischen Küste entlang zieht der Taifun wahrscheinlich im Laufe des Montags und Dienstags an Japan vorbei, Auswirkungen können wie meist Starkregen, Sturm und Hochwasser durch Flutwellen sein.

Satellitenbild von Phanfone im sichtbaren Bereich vom Mittwoch, 1. Oktober 6:00 UTC (8:00 MESZ) und mögliche Zugbahn (rot). Die Punkte stellen Hauptstädte dar., Foto: EUMETSAT / UBIMET
Satellitenbild von Phanfone im sichtbaren Bereich vom Mittwoch, 1. Oktober 6:00 UTC (8:00 MESZ) und mögliche Zugbahn (rot). Die Punkte stellen Hauptstädte dar., Foto: EUMETSAT / UBIMET

Formel-1-Chefmeteorologe Steffen Dietz erwartet vom heutigen Modellstand ausgehend ein vom Regen beeinflusstes Rennen für Suzuka: "Die genaue Zugbahn des Taifuns unterliegt natürlich noch größeren Unsicherheiten. Wahrscheinlich ist jedoch aufkommender Regen am Renntag, der Wind wird dabei aller Voraussicht nach noch nicht das große Thema sein." Nachfolgend könnte der Taifun zu Problemen beim Abbau und insbesondere beim Transport des Equipments und des gesamten F1-Trosses nach Sotschi führen, der bereits eine Woche später stattfindet.

Stand - Mittwochvormittag: Tropensturm Phanfone hält weiter Kurs auf Japan und wird in den nächsten Tagen über dem warmen Pazifik immer stärker. Am Samstagnachmittag soll der Taifun mit bis zu 260 km/h über dem offenen Meer seine höchste Windgeschwindigkeit erreichen. Die Prognosemodelle gehen derzeit davon aus, dass sich das Sturmsystem nach Nordosten eindreht und parallel zur Südküste Japans ziehen wird, wo sich auch Suzuka befindet. Am Sonntag werden Sturmböen, sehr starker Regen und sogar eine Sturmflut befürchtet, wobei der Höhepunkt nach momentanem Stand erst in den Abend- und Nachstunden erwartet wird. Da es aber den ganzen Tag heftig regnen soll, scheint auch der Grand Prix bedroht zu sein.

Stand - Dienstagabend: Der Tropensturm, vor dem die Formel 1 zittert, hat mittlerweile einen Namen: Phanfone. Bis zum Freitag soll der auf Japans Südküste ziehende Taifun auf offener See Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 km/h erreichen, was Wellen von mehr als zehn Metern Höhe zur Folge hätte. Unklar ist derzeit, ob der Sturm auch tatsächlich auf das japanische Festland treffen wird oder rechtzeitig nach Nordost abdreht. Momentan ist jedenfalls davon auszugehen, dass Suzuka am Sonntag zumindest von den Ausläufern gestreift wird, sodass viel auf ein Regenrennen hindeutet.

Stand - Dienstagvormittag: Weiterhin sehen die Prognosekarten einen Taifun von Süden auf Japan zukommen, der die Küste im Laufe des Sonntags erreichen soll. Der Sturm soll laut aktuellen Vorhersagen etwa 200 bis 300 km östlich von Suzuka auf Land treffen, wobei vor allem in den Stunden vor Beginn des Rennens in der Formel-1-Stadt starke Niederschläge erwartet werden. Je näher der Rennstart rückt, desto geringer soll der Regen allerdings ausfallen, da der Taifun zusehends an Kraft verliert und nach Osten abdreht.

Doch nicht nur das Wetter bereitet der Formel 1 Sorgen, auch der Ausbruch des Vulkans Ontake, der sich nur 140 km von der Rennstrecke entfernt befindet, könnte die Königsklasse in Turbulenzen bringen. Noch immer werden giftige Gase und Asche in die Atmosphäre ausgestoßen, weshalb viele Flüge nach Japan umgeleitet werden mussten. Die Veranstalter hoffen, dass dennoch alle Piloten rechtzeitig bis zum Training am Freitag anreisen können.

Stand - Montag: Die aktuellen Prognosen verheißen nichts Gutes für den Rennsonntag. Während für Freitag nur leichter Niederschlag vorhergesagt ist und es am Samstag ganz trocken bleiben soll, sehen die Modelle für den Renntag einen heftigen Taifun von Süden auf die japanische Küste zukommen. Nach aktuellem Stand sollen Suzuka während des Grand Prix' jedoch nur Ausläufer erreichen, mit voller Wucht soll der Sturm das Festland hingegen erst in den Abend- und Nachtstunden treffen. Somit deutet derzeit viel auf ein Regenrennen unter regulären Bedingungen hin.