Im fünften Jahr des Bestehens soll es endlich so weit sein: Caterham will die punktelose Durstrecke beenden und zum ersten Mal im Rennen einen Top-10-Platz erreichen. Gerade für den Saisonauftakt in Australien hatte man sich bei der malaysisch-britischen Mannschaft gute Chancen ausgerechnet, denn dem grünen Boliden mangelt es zwar weiterhin an Speed, doch dafür erwies sich der CT05 bei den Testfahrten verhältnismäßig zuverlässig - und das trotz des schwächelnden Renault-Motors. Neben Dauerrivale Marussia hatten auch Red Bull, Toro Rosso und Lotus vor Saisonbeginn deutlich weniger Kilometer als Caterham abgespult.

Diskussionen in der Caterham-Box, Foto: Sutton
Diskussionen in der Caterham-Box, Foto: Sutton

Doch die Enttäuschung folgte am Freitag in Melbourne auf den Fuß. Kamui Kobayashi und Marcus Ericsson brachten es im ersten Freien Training nur auf je eine Installationsrunde, während in der zweiten Session überhaupt nur der Schwede zum Fahren kam, seinen Boliden nach lediglich einem Umlauf aber erneut in der Garage abstellen musste.

"Am Morgen war es ein elektronisches Problem mit dem Motor - auf der Hauptgeraden fiel die Leistung plötzlich ab, aber ich konnte den Wagen trotzdem noch zurück an die Boxen bringen", schilderte Ericsson, weshalb das erste Training seiner Formel-1-Karriere äußerst kurz war. Zwar konnte der Defekt über Mittag durch einen Wechsel von Batterie und MGU-K behoben werden, doch die Schwierigkeiten wollten einfach nicht abreißen. Nach einer Installationsrunde im zweiten Training stellte sich ein Hydraulik-Problem ein, das den Tag des 23-Jährigen vorzeitig beendete.

Zuversicht bleibt bestehen

Auch Kobayashi hatte sich seine Rückkehr in die Königsklasse sicherlich anders vorgestellt. Während der Wagen des Japaners in Session eins auf der Installationsrunde noch tadellos lief, stellte sich danach ein Problem mit dem Benzinsystem ein, das in der Box sogar ein kleines Feuer unter der Motorabdeckung zur Folge hatte. "Das Feuer war gleich wieder aus, aber wir wussten, dass wir das Problem nicht bis zum zweiten Training lösen konnten, weshalb wir uns entschieden, die Power United auszubauen, um morgen problemlos fahren zu können", lieferte der Japaner den Grund für sein Fehlen auf der Strecke am Nachmittag.

Trotz des alles andere als idealen Starts in das Rennwochenende haben die Caterham-Piloten ihre Zuversicht jedoch nicht verloren. "Trotz der guten Zuverlässigkeit, die wir in Bahrain hatten, kamen wir hier her und wussten, es würde ein schwieriges Wochenende werden. Ich muss einfach fokussiert bleiben und meinen Job machen, wenn das Auto so läuft, wie es sollte", sagte Ericsson. Kobayashi ergänzte: "Wir mögen ein kleines Team sein, aber jeder arbeitet so hart wie alle anderen in der Boxengasse und wenn es uns gelingt, zur Standfestigkeit aus Bahrain zurückzukehren, glaube ich, dass wir dennoch ein gutes Wochenende haben können."

Setzen sich die Schwierigkeiten fort und Caterham kommt auch am Samstag nicht zum fahren, liegt es an der Entscheidung der Stewards, ob das Team trotzdem am Grand Prix teilnehmen darf.