Nur wenige Tage vor Beginn der Formel-1-Testfahrten in Bahrain ist es im Wüstenstaat zu schweren Ausschreitungen gekommen. Anlässlich des dritten Jahrestags des Volksaufstands sind am Freitag Hunderte Anhänger der schiitischen Opposition auf die Straße gegangen. Wie das Innenministerium mitteilte, wurde in dem Dorf Daih, das nur etwa 30 km von der Rennstrecke in Sakhir entfernt liegt, ein Sprengstoffanschlag auf einen Polizeibus verübt. Ein Polizist kam dabei ums Leben, ein weiterer wurde verletzt. Zudem sollen auch in dem Ort Dih drei Polizisten verletzt worden sein.

Sowohl in Bahrains Hauptstadt Manama als auch in umliegenden Dörfern kam es zu Zusammenstößen zwischen Oppositionellen und Sicherheitskräften. "Nieder mit Hamad", rief die demonstrierende Menge in Manama laut Augenzeugen mit Blick auf König Hamad Ben Issa al-Chalifa. Ihren Angaben zufolge setzten die Sicherheitskräfte Tränengas und Schrotmunition gegen die Menge ein. Laut dem Innenministerium wurden am Donnerstag und Freitag insgesamt 55 Personen wegen Ausschreitungen und Vandalismus festgenommen.

Bahrain wird seit Jahrhunderten von der sunnitischen Al-Chalifa-Dynastie beherrscht, obwohl die Bevölkerung mehrheitlich schiitisch ist. 2011 wurde auch der kleine Inselstaat von der arabischen Revolution erfasst, die Proteste waren nach mehreren Wochen jedoch mithilfe saudi-arabischer Truppen blutig niedergeschlagen worden.