"Kimi lebt auf seinen eigenen Planeten", erklärte Stefano Domenicali Ende 2009 als Ferrari und der Finne getrennte Wege gingen. Die Trennung ließ sich die Scuderia sogar 17 Millionen kosten, trotzdem betonte Domenicali: "Wir haben mit Kimi von 2007 bis 2009 zusammengearbeitet und es gab nie ein Problem." Dass die Italiener mit der Persönlichkeit des Finnen nicht klarkamen, bestreitet der Teamchef.

"Jeder hat eine eigene Persönlichkeit und man kann von einem Finnen nicht erwarten, dass er auf Italienisch Witze erzählt und sich zum Clown macht. Ich denke sogar, dass die Kombination aus Fernandos leidenschaftlichen Latin-Charakter und Kimis coolen Stil, nennen wir es einmal so, viele Leute anspricht, unter anderem auch unsere Partner", erklärte Domenicali. Während sich der Charakter des Finnen auch nach seinem Comeback nicht verändert hat, so ist Ferrari der Überzeugung, dass er als Fahrer gereift ist.

Vor allem auf technischer Seite habe der Finne sich stark verbessert. "Wir haben diese Information aus erster Hand. James [Allison] hat uns erzählt wie sehr sich das technische Verständnis von Kimi in den letzten zwei Jahren verbessert hat und das ist angesichts der technischen Regeländerungen, die uns bevorstehen, eine wichtige Information", sagte Domenicali. Nichtsdestotrotz zweifeln viele Experten an der Entscheidung des Teams mit zwei Weltmeistern an den Start zu gehen. In der Vergangenheit verfolgte Ferrari die Politik eines klaren Nr.1-Fahrers.

So betonte Luca di Montezemolo stets: "Zwei Hähne im gleichen Hühnerstall, das funktioniert nicht." Domenicali sieht die Paarung Alonso/Räikkönen weniger problematisch an. "Ich würde eher sagen, dass es die beste Fahrerpaarung ist, die man aktuell in der F1 haben kann - wenn es um Talent, Erfahrung und die Fähigkeit geht ein Auto weiterzuentwickeln. Und jeder, der meint, die Wahl für Kimi ist eine Wahl gegen Alonso, der irrt sich. Denn für Ferrari stehen die Interessen des Teams an erster Stelle und Fernando ist intelligent genug, um unsere Wahl gutzuheißen. Denn alles, was das Team stärker macht, ist gut", so Domenicali.