Das Sauber-Team, in letzter Zeit hauptsächlich aufgrund des Deals mit russischen Investoren in den Medien, konnte im ersten Freien Training in Spa endlich wieder mit sportlichen Ergebnissen auf sich aufmerksam machen: Platz sieben und acht für Esteban Gutierrez und Nico Hülkenberg waren ein positiver Anfang.

Dennoch zeigte man sich bei dem Team aus Hinwil noch nicht zufrieden mit der Performance des Fahrzeugs. "Der zweite und dritte Sektor waren heute Morgen trocken, aber der erste Sektor war noch nass, somit konnten wir keinen richtigen Lauf auf den Trockenreifen absolvieren. Insgesamt können und müssen wir uns noch verbessern. Mit der Balance des Autos bin ich noch nicht zufrieden", meinte etwa Nico Hülkenberg. Auch Esteban Gutierrez stieß ins gleiche Horn: "Das Fahrzeug ist mit dem relativ niedrigen Abtrieb schwer zu fahren, und die Balance ist auch bei mir noch nicht einwandfrei. Wir müssen nun die Daten analysieren und schauen, wie wir das verbessern können."

Die Unzufriedenheit der beiden ist durchaus verständlich, reichte es im zweiten Freien Training doch nur mehr für Rang 13 beziehungsweise 18. Hauptkritikpunkt bei den Schweizern sind neben der Balance nach wie vor die Reifen. "Sie verhalten sich wie üblich: Die mittlere Reifenmischung ist definitiv schneller und hat mehr Grip, allerdings müssen wir herausfinden, wie viele Runden man im Rennen darauf fahren kann", beschrieb Hülkenberg die Problematik.

Das wie üblich wechselhafte Wetter in den Ardennen setzte Sauber zusätzlich zu. Zwar hatte man Gelegenheit, das passive DRS-System zu testen, doch reichte die trockene Zeit der Strecke bei weitem nicht aus, um das gesamte vorgesehen Programm abzuspulen. An Esteban Gutierrez' Fahrzeug kamen noch weiter Probleme dazu: "Ich habe am Anfang des zweiten Trainings einen Teil des Diffusors verloren, was sich auf die Performance ausgewirkt hat. Ich fühle mich noch nicht so wohl im Auto."

Der leitende Ingenieur an der Rennstrecke Tom McCullough sieht aber nicht nur negative Aspekte: "Der vorhergesagte Regen im ersten Training heute Morgen gab uns die Möglichkeit, Erfahrungen unter diesen Bedingungen zu sammeln, was hilfreich für den Rest des Rennwochenendes sein kann. Ob das passive DRS auch im Rennen eingesetzt werden kann, werden wir über Nacht entscheiden."