Für Toro Rosso lagen einige Punkte in der Luft, doch am Ende nimmt Daniel Ricciardo gerade einmal vier Zähler mit. "Wir haben auf einen besseren Nachmittag gehofft", gab Teamchef Franz Tost nach dem achten Platz des Australiers zu. Ricciardo konnte das Tempo der Spitzengruppe lange Zeit mitgehen, doch beim letzten Safety Car entschied sich Toro Rosso dafür, ihn auf alten Reifen draußen zu lassen, so dass er in der Schlussphase bis auf Rang acht durchgereicht wurde. Jean-Eric Vergne war mit von den Reifenschäden betroffen und musste wenig später aufgrund von Folgeschäden das Rennen aufgeben.

Ricciardo auf alten Reifen chancenlos

Daniel Ricciardo schickte ein kleines Bewerbungsschreiben nach Milton Keynes: "Das war ein chaotisches Rennen, und für die meiste Zeit lag ich in einer wirklich starken Position", äußerte er sich zufrieden und versuchte deutlich zu machen, dass er an Zeitverlusten keine Schuld trage: "Ich hatte nicht gerade den besten Start, aber konnte das wieder geradebiegen, verlor dann aber etwas Zeit beim Boxenstopp. Am Ende des Rennens hatte ich dann eine gute Pace und wir hätten sicher besser abgeschnitten, wenn wir eine andere Strategie beim letzten Safety Car angeschlagen hätten." Zuvor habe er die Ferrari und Force India unter Druck setzen können, machte er deutlich.

In diesem Moment war für Vergne das Rennen gelaufen, Foto: Sutton
In diesem Moment war für Vergne das Rennen gelaufen, Foto: Sutton

"Am Ende waren wir auf gebrauchten Reifen unterwegs, und diejenigen, die zum dritten Mal gestoppt haben, konnten mich überholen", so der Australier, der morgen seinen 24. Geburtstag feiert, weiter. Der achte Rang sei ein gutes Resultat, aber er sehe es als eine verpasste Gelegenheit an, mehr Punkte zu sammeln. "Wir waren schneller als Ferrari, deshalb ist es ein bisschen enttäuschend, hinter ihnen anzukommen, speziell hinter Massa, der ja ein Reifenproblem hatte." Was mit den Reifen geschehen sei, wisse er nicht, "aber ich habe andere Fahrer überall abfliegen sehen und es lagen viele Trümmerteile herum. Es war ein bisschen gefährlich und wir müssen uns das ansehen", blieb er vergleichsweise diplomatisch.

Vergne stinksauer auf Pirelli

Sein Teamkollege Jean-Eric Vergne hatte weniger Pirelli-Glück. "Ich hatte einen schlechten Start. Das ist etwas, das wir uns anschauen müssen, denn so etwas ruiniert unsere Performance. Aber heute hat es keinen großen Unterschied gemacht, weil mein Reifen geplatzt ist. Ich weiß nicht genau, was passiert ist, ich habe keine Warnsignale gespürt, er ist mir einfach beim Anbremsen und die Ohren geflogen." Er schaffte es zurück an die Box, doch letztlich gab er aufgrund der von dem Reifenplatzer verursachten Schäden an seinem Fahrzeug auf. "Ich habe mich nicht in Gefahr gewähnt, aber es ist eine Schande, dass ein solches Problem ein ganzes Wochenende harter Arbeit zunichtemachen kann. Ich bin sehr sauer darüber und es muss bald etwas passieren."

Unisono lobten beide Piloten die starke Performance des Toro Rosso STR-08. Auch Franz Tost freut sich auf die weiteren Rennen: "Wir können mit der Performance sehr zufrieden sein; das Auto hat sich weiter verbessert und jetzt sind es nur ein paar Tage Wartezeit, bis wir diese Verbesserungen in eine signifikante Anzahl von Punkten am Nürburgring ummünzen können."