Kimi Räikkönen stellte zwar zuletzt Michael Schumachers Rekord ein und fuhr zum 24. Mal in Folge in die Punkteränge, doch da in Monaco und Montreal insgesamt lediglich drei Zähler heraussprangen, geriet der Finne im Titelkampf ein wenig ins Hintertreffen und weist auf WM-Leader Sebastian Vettel bereits einen Rückstand von 44 Punkten auf. Was käme da besser als ein Abstecher nach Silverstone, wo sich der Iceman bisher stets pudelwohl fühlte?

"Es ist immer ein gutes Gefühl, nach Silverstone zu kommen. Es ist ein großartiger Ort, um Rennen zu fahren, und es war für mich seit dem Beginn meiner Karriere eine gute Strecke", schwärmte Räikkönen von der Traditionsbahn. Hoffnung auf ein besseres Abschneiden als zuletzt macht dem Finnen vor allem die Tatsache, dass der Formel-1-Zirkus nach zwei Straßenkursen nun endlich wieder auf einer dauerhaften Rennstrecke gastiert. "Silverstone ist eine normale Strecke und wir waren bisher auf jeder anderen permanenten Strecke in diesem Jahr okay", sagte er. "Es gibt keinen Grund, warum wir nicht wieder an den Positionen stehen sollten, die wir mit diesem Paket erreichen sollten. Wir müssen nur geduldig sein und unser Bestes über das ganze Wochenende geben, dann können wir die Führenden Schritt für Schritt abfangen."

Romain Grosjean wartet bereits seit drei Rennen auf Zählbares, muss im Gegensatz zu Montreal aber keine Strafversetzung in der Startaufstellung hinnehmen, was seine Chancen deutlich steigern sollte. "2011 konnte ich in Silverstone in der GP2 gewinnen, also kann ich sagen, dass mir die Strecke gefällt. Bei meinem F1-Debüt fuhr ich in Silverstone in die Punkte, daran würde ich gern anknüpfen", warf der in Genf geborene Franzose einen Blick in die Vergangenheit. "Auch für das Team ist es ein spezielles Rennen, weil die Team-Fabrik nahe der Strecke liegt. Nach dem Rennen werde ich sie besuchen und den Jungs hoffentlich einen Pokal zeigen können."

Lotus: Silverstone Bilanz

Lotus in Silverstone: Als Renault-Team zählte Silverstone nicht unbedingt zu den erfolgreichsten Strecken des Teams. 2010 und 2011 sah auf der Insel jeweils nur einer der Piloten die Ziellinie, das Podest lag stets in weiter Ferne. Erst unter dem Namen Lotus ging es 2012 in Silverstone mit den Plätzen fünf und sechs aufwärts.

Kimi Räikkönen in Silverstone: Während sein Team in der Vergangenheit auf dem Kurs in Silverstone wenige Erfolge erzielte, fällt die persönliche Statistik von Räikkönen deutlich besser aus. Der Finne stand von 2003 bis 2007 jedes Jahr in England auf dem Podest - 2007 sogar auf dem obersten. In seinen zehn Starts auf dem Silverstone Circuit sah Räikkönen mit Ausnahme von 2002 stets die schwarz-weiß-karierte Zielflagge. Im Vorjahr fuhr er im Rennen die schnellste Rennrunde.

Romain Grosjean in Silverstone: 2012 fuhr Romain Grosjean erstmals auf dem britischen Traditionskurs und fuhr als Sechster prompt in die Punkte. In seiner Saison mit Renault 2009 kam Grosjean erst ab dem Europa GP zum Einsatz, den Großbritannien GP bestritt zuvor noch Nelson Piquet junior.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Sofern das britische Wetter nicht zuschlägt und wir einen trockenen Großbritannien GP sehen, wird sich an der Rangfolge wohl nichts ändern. Lotus wird sich in Lauerstellung begeben, falls bei der Konkurrenz der Reifen versagt. Ein Podestplatz ist Räikkönen durchaus zuzutrauen, sofern er im Qualifying nicht allzu weit zurückfällt. (Kerstin Hasenbichler)