Romain, wie gefällt dir Silverstone?
Romain Grosjean: Das ist eine fantastische Strecke mit vielen Highspeed-Kurven, die dem E21 liegen sollte, vor allem mit dem Update-Paket, das wir haben werden. Es ist für mich und das Team ein Heimrennen, Unterstützung sollte uns also sicher sein. 2011 konnte ich in Silverstone in der GP2 gewinnen, also kann ich sagen, dass mir die Strecke gefällt. Bei meinem F1-Debüt fuhr ich in Silverstone in die Punkte, daran würde ich gern anknüpfen.

Warum zählt Silverstone zu den Lieblingsstrecken vieler Fahrer?
Romain Grosjean: Silverstone ist eine Herausforderung, aber sie fühlt sich gut an. Es ist eine der schnellsten Strecken des Jahres, mit legendären Kurven wie Magotts, Becketts und dem Chapel complex. Das fühlt sich schon toll an, wenn man da durch fährt und ich kann es kaum noch erwarten. Auch für das Team ist es ein spezielles Rennen, weil die Team-Fabrik nahe der Strecke liegt. Nach dem Rennen werde ich sie besuchen und den Jungs hoffentlich einen Pokal zeigen können.

Wo liegen die Schwierigkeiten eines Wochenendes in Silverstone?
Romain Grosjean: Im vergangenen Jahr regnete es zeitweise heftig am Rennwochenende - für die Engländer, mit denen ich mich unterhielt, war das aber keine Überraschung. Ich wohne jetzt in der Nähe der Strecke und da ich unsere Team-Fabrik ziemlich regelmäßig besuche, weiß ich, wie schnell sich das Wetter hier ändern kann. Ein englischer Sommertag ist eine wundervolle Sache, aber manchmal ist es schwierig, einen zu finden.

War für euch in Kanada mehr möglich?
Romain Grosjean: Auf dem zweiten Reifensatz lief es für uns in Montreal nicht so gut und wenn man die Reifen nicht ans Arbeiten bekommt, kann es ein ganz schön hartes Rennen werden. Wir hatten eine starke Strategie und die erste Rennhälfte funktionierte gut. Als wir die Medium-Reifen nach dem Start auf der richtigen Temperatur hatten, konnte ich einige andere Fahrer überholen. Es sah danach aus, als ob wir in den Punkten laden würden. Das wäre nicht schlecht gewesen wenn man bedenkt, dass ich am Ende des Feldes startete.

Als wir aber auf die superweichen Reifen wechselten, lief alles schief. Mit dem Reifensatz kamen wir einfach nicht zurecht und nach weniger als zehn Runden bauten sie schon ab - das war eine große Überraschung. Danach hatten wir die Wahl, mit den kaputten Reifen einen aussichtlosen Kampf zu haben oder eben neue Reifen aufzuziehen - in unserem Fall die Medium-Reifen - und zu pushen, als ob wir Qualifying fahren würden. Aber selbst dann bekamen wir die Reifen nicht richtig ans Laufen, also war es ein frustrierendes Ende des Rennens.

Die nächsten fünf Rennen steigen alle in Europa. Macht das für euch einen großen Unterschied?
Romain Grosjean: Man hat keinen Jet-Lag und kann mehr Nächte im eigenen Bett verbringen - das ist super! Die Rennwochenenden an sich sind auch kürzer, weil man durch das Reisen nicht so viel Zeit verliert und sich an neue Zeitzonen gewöhnen muss. Wir hoffen, dass wir bei den nächsten Rennen eine gute Show abliefern und mit Lotus an der Spitze kämpfen können.