7 WM-Titel, 91 Siege und 1.566 Punkte - Michael Schumacher prägte die Formel 1 wie kein anderer Pilot. Wie sehr er der Faszination Königsklasse verfallen war, demonstrierte der Kerpener 2010 mit seinem Comeback für Mercedes, auch wenn seine zweite Karriere unter dem Strich als wenig erfolgreich in die Motorsportgeschichte einging. Nach drei Jahren in Diensten der Stuttgarter trat Schumacher nach der vergangenen Saison endgültig den Ruhestand an und bereut diesen Schritt keinen Moment lang, wie er nun verriet.

"Wenn ich im letzten Jahr irgendwann einmal das Gefühl gehabt hätte, dass wenigstens Aussichten dagewesen wären, um die WM zu fahren, wäre es vielleicht zu einer anderen Entscheidung gekommen", erklärte der Kerpener gegenüber der Bildzeitung. "Ich bin glücklich, wie es jetzt ist."

Schumacher, der für Mercedes als Markenbotschafter im Einsatz ist und zuletzt mit einem F1-Boliden die Nordschleife unsicher machte, hat nach den vielen Jahren des Lebens aus dem Koffer nun endlich genügend Zeit für seine Familie und genießt dieses Privileg in vollen Zügen. "Es ist toll, dass wir alle so viele gemeinsame Freizeit-Interessen haben. Ich kann Ihnen sagen: Die Schumacher-Family ist voll aktiv", verriet er.

Schumacher auf der Nordschleife, Foto: Mercedes-Benz
Schumacher auf der Nordschleife, Foto: Mercedes-Benz

Zwar habe er "drei, vier Kilo" zugenommen, doch das sei nicht auf einen nun ausschweifenden Lebensstil zurückzuführen, wie der 44-Jährige festhielt. "Nicht von Schweinebraten oder Pommes - einfach mehr Muskeln", betonte er, schließlich habe er seinen Trainingsplan nach dem Karriereende ein wenig umgestellt: "Ich mache nicht mehr ganz so viel Ausdauer-Training."

Versteigerung für den guten Zweck

Um den Opfern der Hochwasserkatastrophe in Deutschland zu helfen, wird Schumacher einen seiner früheren Rennanzüge versteigern. "Ich hoffe, dass viele mitbieten und eine schöne Summe zusammenkommt, mit der den Betroffenen sinnvoll geholfen werden kann", sagte er. "Ich lege dann auch noch einmal ein deutliches Pfund obendrauf." Sollte ein Betrag von 100.000 Euro zustande kommen, würde er die Summe sogar verzehnfachen.

Schumacher hatte bereits bei der Flutkatastrophe 2002 tief in die Tasche gegriffen und rund eine Million Euro gespendet. "Es ist furchtbar, dass diese Leute zehn Jahre nach der Jahrhundertflut teilweise ihr Hab und Gut das zweite Mal verlieren", erklärte er nun.