Ein Wochenende zu Vergessen: Nicht nur, dass McLaren beim Großen Preis von Kanada in Sachen Pace sichtlich hinterherhinkte. Darüber hinaus griff die Truppe aus Woking beim Strategie-Poker gründlich daneben. Die Folge: Erstmals seit 64 Rennen blieb der Traditions-Rennstall ohne Punkte. "Das gesamte Wochenende war schwierig", bilanzierte Teamchef Martin Whitmarsh. "Wir waren nicht schnell genug. Nach dem Qualifying, das nicht nach Plan gelaufen ist, konnten wir uns nicht mehr erholen."

Zudem habe McLaren den Reifenabbau auf dem Circuit Gilles Villeneuve falsch eingeschätzt und sei im Rennen zu vorsichtig vorgegangen. Die Taktik, auf den Option-Reifen zu starten, ging nach hinten los. "Rückblickend hätten wir auf dem Prime starten sollen. Darüber hinaus hätten wir auf dem Reifen härter pushen müssen. Er war schneller und länger haltbar, als wir gedacht haben", sagte der McLaren-Boss. "Als Jenson auf den Prime gewechselt ist, haben wir ihm für seine Runden relativ langsame Zielvorgaben gegeben, weil wir befürchtet haben, dass der Reifen nicht durchhält."

Als Button dann von der Leine gelassen wurde, fuhr er zwar schnellere Zeiten, für die Top-10 war es zu diesem Zeitpunkt allerdings schon zu spät. "Wir haben nicht gut geplant und waren sicherlich auch nicht schnell genug, um mit den Autos ganz vorne mitzufahren", resümierte Whitmarsh, der sich mehr über den schlechten Auftritt in Kanada als über das Ende der Rekordserie ärgerte. "Natürlich ist es traurig, dass der Rekord für aufeinanderfolgende Rennen in die Punkte hier endet. Aber darüber machen wir uns keine Gedanken. Wir sind frustriert, weil wir keinen besseren Job gemacht haben."