Der Große Preis von Monaco ist für Jean-Eric Vergne praktisch ein Heimrennen, da er nur wenige Kilometer von der französischen Grenze entfernt stattfindet. "Es ist ein Rennen, bei dem die Aufmerksamkeit natürlich auf mir und meinen Landsleuten - Jules Bianchi, Charles Pic und Romain Grosjean - liegen wird, aber ich glaube nicht, dass mir das zusätzlichen Druck einbringt", schreibt der Toro-Rosso-Pilot in seinem Blog. Man sei zwar stärker eingebunden, aber auch das mache ihm nichts aus, so der Mann aus Pontoise. "Wir haben kein Rennen in Frankreich, daher ist das hier so nah dran, wie es eben geht - ein paar Kilometer - und viele Menschen kommen her, um uns zu unterstützen. Das ist großartig, die Aufmerksamkeit ist gut für uns alle."

Beim Spanien GP lief es für Vergne zuletzt nicht rund. Durch eine unsichere Freigabe des Sauber-Teams kollidierte er in der Boxengasse mit Nico Hülkenberg, später musste er mit einem defekten Reifen das Rennen aufgeben. Dennoch lässt er den Kopf nicht hängen, denn bis dahin sei es ein wirklich gutes Wochenende gewesen. "Vor allem hat sich das Auto vom ersten Moment, als wir auf die Strecke gegangen sind, gut angefühlt", betonte Vergne. "Wir mussten über das Wochenende kaum etwas verändern und wir waren in jeder Session schnell." Die verbesserte Performance machte er klar an den Upgrades fest, die das Team nach Spanien brachte. "Tatsächlich glaube ich, dass wir in Barcelona von allen die größten Fortschritte gemacht haben."

Der STR8 ist momentan nur in einem bestimmten Fenster wirklich schnell., Foto: Sutton
Der STR8 ist momentan nur in einem bestimmten Fenster wirklich schnell., Foto: Sutton

Auch Daniel Ricciardo zeigte sich in seinem Blog von der Pace des STR8 angetan. Er bedauerte jedoch, dass das Team noch nicht das volle Potential herausholen konnte und in Spanien nur einen Punkt einfuhr. "Das Rennen ließ den Schluss zu, dass wir fast da sind, aber eben noch nicht ganz", fasste er zusammen. Die Pace seines Boliden sei über die Stints hinweg nicht konstant gewesen, weshalb er den zehnten Platz am Ende nur mit Mühe gegen Esteban Gutierrez verteidigen konnte. "Es war eine große Erleichterung, als ich die Ziellinie vor ihm überquert habe." In den letzten Rennen habe Toro Rosso festgestellt, dass das Auto in einem bestimmten Fenster wirklich schnell ist, dieses Fenster jedoch sehr klein ist. "Die Aufgabe, die vor uns liegt, lautet, zu verstehen, was das Auto mag und was nicht", unterstrich Ricciardo.

Toro Rosso: Monaco Bilanz

Toro Rosso in Monaco: Die Red-Bull-Nachwuchsmannschaft kam im Fürstentum zumeist nicht über durchwachsene Ergebnisse hinaus. Für die beste Platzierung sorgte 2008 Sebastian Vettel als Fünfter, ein Jahr später wurde Sebastien Bourdais Achter. Zum letzten Mal konnte Sebastien Buemi vor zwei Jahren Zählbares mitnehmen, der Schweizer wurde Zehnter.

Daniel Ricciardo in Monaco: 2011 gab der Australier im Freien Training für Toro Rosso sein Monaco-Debüt, ein Jahr später durfte er auch das Rennen in Angriff nehmen. Allerdings musste Ricciardo aufgrund von Problemen mit der Steuerung aufgeben und sah das Ziel nicht.

Jean-Eric Vergne in Monaco: Besser erging es Ricciardos französischem Teamkollegen, der bei seiner Premiere auf dem kniffligen Stadtkurs Zwölfter wurde.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Dieses Jahr wird Toro Rosso höchstwahrscheinlich wieder mit weiteren Punkten auf dem Konto aus Monaco abreisen, denn die Pace sollte mit den Upgrades von Barcelona da sein. Hilfreich wäre es, wenn mindestens einem der beiden Piloten der Sprung in Q3 gelingen würde, da Überholen in den engen Straßenschluchten schwierig ist. (Annika Kläsener)