Platz fünf im Qualifying zum Großen Preis von Spanien war sicher nicht das, was sich Fernando Alonso bei seinem Heimrennen ausgerechnet hatte. Mit seiner schnellsten Runde von 1:21.218 Minuten lag er fünf Zehntel hinter der Top-Zeit von Pole Setter Nico Rosberg. Doch der Spanier entschloss sich, das halb volle Glas zu sehen und konzentrierte sich vor allem auf die positiven Aspekte des Zeitfahrens. "Das Ergebnis ist natürlich enttäuschend, das war nicht das, was wir drauf haben, über eine Runde hatten heute wir nicht die Pace der anderen Fahrer."

Zu denken gab dem Spanier der große Rückstand auf P1. Das Qualifying sei immer noch die Achillesferse der Roten, konstatierte er. "In den ersten Rennen war unser Abstand zur Pole Position normalerweise nicht größer als zwei Zehntel, aber hier hatten einige Teams neue Teile und es waren fünf", sagte er. "Das ist schon ein bisschen viel, wir müssen versuchen, das in den nächsten Rennen wieder gut zu machen - zumindest einen Teil davon."

Chancenlos sieht er sich wegen des großen Abstands über eine schnelle Runde im Rennen aber noch lange nicht. "Wir wissen von den Longruns, dass wir besser dastehen, wenn die Reifen abbauen. Unsere Zeit kommt am Sonntag", erläuterte Alonso. "Das ist unsere Stärke, wir müssen jede Gelegenheit, die sich uns bietet, nutzen. Wir sind optimistisch, dass es mit dem Podium klappt - aber hoffentlich wird es noch ein bisschen mehr."

Immerhin habe er dank des fünften Startplatzes den Vorteil, von der sauberen Seite der Strecke zu starten, übte sich Alonso in Zweckoptimismus. "Mit einer sauberen ersten Runde haben wir da schon die Möglichkeit, etwas rauszuholen." Im weiteren Rennen würde dann die Strategie über die endgültige Platzierung entscheiden, meinte der Ferrari-Star. "Der Reifenabbau wird sehr hoch sein, das wird sehr schwierig für alle."

Schwierig wird es für Alonso vor allem, die beiden Fahrer, die in der Startaufstellung direkt vor ihm stehen, Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen, in Schach zu halten. Dessen ist sich auch der Spanier bewusst. "Mercedes hat in den Rennen etwas mehr zu kämpfen. In Bahrain stand Nico auf der Pole und ist Neunter geworden", sagte er. "Kimi und Sebastian sind über die Renndistanz wohl etwas stärker einzuschätzen - auch in der WM. Es wäre schön, wenn es uns gelingt, vor ihnen zu landen. Dann haben wir gute Chancen, hier ganz vorne zu stehen."

Für besondere Motivation sorgt beim Lokalmatador natürlich die Unterstützung seiner spanischen Landsleute, die den 31-Jährigen bei seinem Heimspiel frenetisch anfeuern. "Es ist nicht mehr so speziell wie vor 12 Jahren, aber es ist ist immer noch etwas Besonderes", so Alonso. "Die Leute springen in jeder Runde auf und jubeln mir zu, ganz egal, was passiert." Allein aus diesem Grund, werde er am Sonntag alles tun, um sich noch ein Stück nach vorne zu arbeiten. "Ich versuche morgen, ein gutes Rennen zu fahren, um den Fans zu zeigen, dass wir da sind."