Mercedes reist mit großartigen Erinnerungen nach Shanghai. Immerhin holte Nico Rosberg im Vorjahr den ersten GP-Sieg für das Team. Trotz des Erfolgs tritt Executive Direktor Toto Wolff gleich auf die Erwartungsbremse. "Für die Erfolge von gestern können wir uns heute nichts mehr kaufen. Wir beginnen in diesem Jahr wieder bei null und müssen hart arbeiten, um das Auto am nächsten Wochenende an die gewählten Reifenmischungen und die gegebenen Streckenbedingungen anzupassen. Erst dann werden wir sehen, wie wir im Vergleich zur Konkurrenz aussehen", erklärte der Österreicher.

Auch Teamchef Ross Brawn ist sich bewusst, dass Mercedes noch einen Rückstand auf die Spitze aufzuholen hat. Umso härter wurde seit Malaysia in der Fabrik gearbeitet. "Jetzt freuen wir uns darauf, zu erfahren, wie sich diese Arbeit auf unsere Performance auf der Strecke auswirken wird", verriet Brawn. Die Fahrer können es nach der längeren Pause kaum noch erwarten, wieder ins Auto zu steigen. "Das letzte Rennen in Malaysia liegt für mich gefühlt schon viel zu lange zurück. Unser Saisonstart verlief besser als erwartet – die Plätze fünf und drei waren für den Anfang sehr gut. Ich weiß aber, dass wir noch mehr erreichen können", meinte Lewis Hamilton.

Wie man in China gewinnt, weiß er aus eigener Erfahrung - 2011 gewann er den Großen Preis. Auch Nico Rosberg hat einige Führungskilometer - 78 von insgesamt 168 Runden (46%) - auf dem Shanghai International Circuit auf dem Buckel. "Am Montag werde ich in der Fabrik sein, um meine Vorbereitung auf die nächsten beiden Rennen im Simulator abzuschließen. Wir hatten einen starken Start in die neue Saison und ich bin überzeugt, dass wir weiter angreifen und in China sowie Bahrain hoffentlich ähnlich gute Resultate erzielen können", so der Deutsche.

Mercedes: Shanghai Bilanz

Mercedes in Shanghai: China ist für die Silberpfeile ein ausgesprochen guter Boden. Im Land der Drachen feierte Rosberg im Vorjahr den ersten und bisher einzigen Sieg der Stuttgarter seit ihrer Rückkehr als Werksteam und bereits 2010 pilotierte der Wiesbadener seinen Wagen als Dritter auf das Podium.

Hamilton in Shanghai: Mit zwei Siegen und zwei weiteren Podiumsplätzen kann Hamilton auf einige Erfolge in China zurückblicken. Seinen ersten Triumph feierte der frühere McLaren-Pilot 2008, drei Jahre später gewann er erneut. 2010 wurde der Brite Zweiter, im Vorjahr schaffte er als Dritter abermals den Sprung auf das Treppchen. 2007 erlebte Hamilton jedoch eine äußerst bittere Stunde, als er seinen Wagen in der Boxeneinfahrt verlor, im Kiesbett landete und ausschied - schlussendlich kostete ihn das Malheur den WM-Titel.

Rosberg in Shanghai: Während der Wahlmonegasse bei seinen vier ersten Rennen in China unter der Flagge von Williams nicht in die Punkte kam, lief es nach seinem Wechsel zu Mercedes ungleich besser. 2010 belegte er den dritten Platz, 2011 wurde er Fünfter und im Vorjahr feierte Rosberg seinen vielumjubelten ersten Grand-Prix-Sieg.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: Mercedes kehrt in Shanghai an die Stätte des ersten GP-Sieges zurück. Von einem zweiten Erfolg will im Team noch keiner sprechen - und das ist auch gut so. Auch wenn China ein guter Boden für das Team in der Vergangenheit war und der Saisonauftakt bis dato besser als erwartet verlief, ist es für Prognosen viel zu früh. Noch immer hat sich nicht exakt herauskristallisiert, wo Mercedes im Vergleich zur Konkurrenz steht. (Kerstin Hasenbichler)