Kimi Räikkönen ist ein Unikat. Der coole Finne sorgt mit seiner Art immer wieder für Schmunzeln im Fahrerlager. Doch kaum einer weiß, wie der Iceman wirklich tickt. Wer sollte das besser wissen, als seine Mutter? Paula Räikkönen gibt interessante Einblicke in die Jugend des heutigen Formel-1-Stars. Besonders in Erinnerung ist ihr ein Arztbesuch geblieben. Während sie mit dem Arzt sprach, sollte sich der kleine Kimi mit Spielzeug die Zeit vertreiben. Doch statt einfach einen Gegenstand zu nehmen und damit zu spielen, stand er nervös vor den verschiedenen Spielzeugen. "Der Doktor dachte zunächst, dass Kimi vielleicht ein Konzentrationsproblem hat", so Paula Räikkönen.

Sie erinnert sich weiter: "Aber es war nur eine Frage der Spielsachen. Kimi interessierte sich damals für Puzzlespiele und war der Meinung, dass die Puzzles, die es in der Praxis gab, zu einfach waren. Er sah die Puzzlespiele für ältere Kinder - für zehn bis 15-jährige - aber er kam nicht an sie heran." Nach Diskussionen mit der Arzthelferin bekam der kleine Kimi dann das schwierigere Puzzle und löste es innerhalb kürzester Zeit. "Der Arzt lachte. Er war nun davon überzeugt, dass das Kind keine Konzentrationsprobleme hat", erzählt seine Mutter stolz.

Nicht nur im Formel-1-Padock ist der Weltmeister von 2007 eine besondere Persönlichkeit. Auch seinen Eltern machte er das Leben nicht immer leicht. "Er geht immer seinen eigenen Weg. Was auch immer du machst, du kannst seinen Willen nicht ändern, wenn er etwas entschieden hat." Doch Mutter Paula fand einen Weg, ihren Sohn dann doch zur ungeliebten Hausarbeit zu bewegen. "Wenn ich gemerkt habe, dass er etwas nicht machen will, habe ich andersherum gefragt. Ich hab zu ihm gesagt: 'Wenn du den Müll nicht rausbringst, dann mach ich es selbst.' Normalerweise hat es dann Kimi gemacht."

"Ein irrsinniger Wille, immer zu gewinnen und die Einstellung, niemals aufzugeben", hält Paula Räikkönen für die größten Stärken des Lotus-Piloten. "Ich glaube, er hat den hartnäckigen finnischen Kampfgeist, den wir 'sisu' nennen." Das Formel-1-Comeback überraschte seine Mutter, die von den Gerüchten um Verhandlungen mit Williams gehört hatte und ihren Sohn darauf ansprach. "Er sagte, dass er zu Lotus gehen wird, weil es für ihn die beste Option war." Vor allem die Einschätzungen Räikkönens Freunde, ließen seine Mutter am Comeback zweifeln: "Seine Freunde sagten mir, dass Kimi so müde war und deshalb mit der Formel 1 abgeschlossen hatte. Und dann kam er plötzlich zurück."