Der erste Trainingsfreitag der neuen Formel-1-Saison 2013 ist zu Ende. Während es die Piloten in der ersten Session noch ruhig angingen, bekamen die Fans in der zweiten Session Action geboten, inklusive Verbremser, technischen Problemen und Dreher. An der Spitze blieb alles beim Alten - Sebastian Vettel führte das Feld vor Teamkollege Mark Webber und Nico Rosberg an.

Die Premieren: Nach einem turbulenten Testfinale in Barcelona hat Kimi Räikkönen jeden Kilometer dringend nötig. Somit war es keine Überraschung, dass der Finne die zweite Trainingssession eröffnete. Nach einer ersten Eingewöhnungsrunde, die auf P6 endete, markierte der Lotus-Pilot in 1:27.606 Minuten die Bestzeit. Diese Zeit hielt nicht lange stand - Sebastian Vettel war auf Anhieb eine Sekunde schneller.

Valtteri Bottas ging als Erster mit den supersoft Reifen auf die Strecke. Von den Top-Piloten war Fernando Alonso, der Erste auf dem weicheren Reifen. Zur Überraschung vieler blieb Alonso trotz supersoft hinter der Bestzeit von Vettel auf dem medium Reifen, dabei soll der Unterschied zu den Härteren rund eine Sekunde betragen.

Hamilton steckte im Kiesbett fest, Foto: Sutton
Hamilton steckte im Kiesbett fest, Foto: Sutton

Die Zwischenfälle: Nach 30 Minuten steckte der erste F1-Bolide im Kiesbett fest. Giedo van der Garde kam von der Strecke ab und blieb im Kiesbett stecken. Glück im Unglück - der Bolide des Caterham-Piloten schlug nicht in die Streckenbegrenzung ein. Lewis Hamilton hatte weniger Glück als er sieben Minuten vor Ende der Session seinen Silberpfeil in die Streckenbegrenzung setzte. Drei Minuten später stellte Teamkollege Nico Rosberg seinen Mercedes aufgrund eines Getriebeproblems ab. Alonso als auch Räikkönen klagten über Funk über das KER-System, Nico Hülkenberg über Vibrationen.

Die Technik: Ein großes Thema bei den Teams ist zurzeit die Zugstreben auszutauschen, um aerodynamische Vorteile zu generieren. Doch McLaren kämpft - der MP4-28 reagiert, wie es in der Boxengasse heißt, sehr sensibel auf etwaige Änderungen am Setup, speziell auf Änderungen an der Vorderachse. Für einen Blickfang sorgten im Freien Training die Seitenflossen am Cockpitrand des F138.

Die Platzierungen: Sebastian Vettel beeindruckte mit einer Zeit von 1:25.908 Minuten, denn er fuhr seine Bestzeit im zweiten Anlauf auf den superweichen Reifen. Im ersten Anlauf, der deutlich schneller war, steckte Vettel hinter Pastor Maldonado fest. Die starke Red Bull-Performance rundete Mark Webber auf Platz zwei ab. Nico Rosberg und Kimi Räikkönen zeigten auf den Plätzen drei und vier auf. Die Top-8 komplettierten Grosjean, Alonso, Hamilton und Massa. Starke Leistung der Deutschen - alle vier Piloten klassifizierten sich in den Top-10. Jenson Button fand sich als bester McLaren-Fahrer außerhalb der Top-10 wieder.

Die Analyse: Nicht umsonst wartet jeder mit Spannung auf das Qualifying am Samstag, denn erst das Abschlusstraining ist der erste richtige Gradmesser in punkto Kräfteverhältnis. Das Freie Training am Freitag dient den Teams zur Vorbereitung auf das Wochenende - jeder spult sein eigenes Programm mit unterschiedlichen Spritmengen ab. Somit sind die Rundenzeiten mit Vorsicht zu genießen. Bis dato lässt sich nur eines gewiss sagen und zwar, dass Red Bull bei den Testfahrten tatsächlich nicht die Hosen herunter gelassen hat.