Der zweite Tag der Testfahrten in Barcelona ist beendet. Nach Nico Rosberg am Dienstag war es nun Sergio Perez, der die Zeitenliste am Mittwoch toppte. Der McLaren-Pilot erzielte am Nachmittag die Bestzeit: 1:21.848 Minuten benötigte der Mexikaner für seine schnellste Runde - schneller als Pastor Maldonados Pole-Zeit (1:22.285 Minuten) beim Spanien-Qualifying 2012. Perez verwies damit Sebastian Vettel auf den zweiten Platz, nachdem der Red-Bull-Pilot lange Zeit in Führung lag. Vettel hatte seine Top-Zeit von 1:22.197 Minuten in den kühlen Morgenstunden erzielt, im weiteren Verlauf des Tages stiegen die Temperaturen stetig an und ließen bessere Zeiten zu. Beide Fahrer erzielten ihre besten Umläufe jeweils auf den weichen Pirelli-Reifen.

Vettel sorgte nachmittags für rote Flaggen: Knapp eine Stunde vor Schluss rollte er mit seinem RB9-Boliden rund 100m hinter der Boxenausfahrt auf der Strecke aus und musste abgeschleppt werden. Es handelte sich offenbar jedoch nicht um ein ernstes Problem, sondern vielmehr um ein loses Rad - ein Mechaniker hatte wohl bei der vorangegangenen Boxenstopp-Übung geschlampt.

Sebastian Vettel sorgte für rote Flaggen, Foto: Sutton
Sebastian Vettel sorgte für rote Flaggen, Foto: Sutton

Die drittschnellste Zeit ging auf Kimi Räikkönens Konto (1:22.697 Minuten). Das dürfte den Lotus-Star jedoch weniger interessieren, denn wieder einmal gab es Probleme am E21. Das Team musste am Vormittag das Getriebe an Räikkönens Boliden wechseln, was extrem viel Zeit kostete. Das Ergebnis: Der Finne konnte insgesamt nur 43 Runden drehen und damit zum zweiten Mal in Folge die wenigsten aller Piloten. Am Dienstag sorgten Elektronik-Probleme für Ärger, die Mannschaft konnte keinerlei relevante Daten aufzeichnen.

Schwierigkeiten gab es aber nicht nur bei Lotus. Fernando Alonso verbrachte ebenfalls einige Zeit an der Box, weil der Auspuff an seinem F138 für Probleme sorgte. Am Ende schnappte er sich in 1:23.247 Minuten die fünftschnellste Zeit und hatte knapp 1,4 Sekunden Rückstand auf Perez' Bestzeit. Am Dienstag hatte Alonso mit 110 Runden das größte Pensum abgespult, am zweiten Tag reichte es lediglich für 76 Umläufe. Immerhin darf der Lokalmatador am Donnerstag zum dritten Mal in Folge ans Steuer des Ferrari, bevor Felipe Massa zum Abschluss übernimmt.

Lewis Hamilton war der Fleißigste am Mittwoch, Foto: Sutton
Lewis Hamilton war der Fleißigste am Mittwoch, Foto: Sutton

Während die einen in ihrer Fahrtzeit eher limitiert waren, sammelte Lewis Hamilton Kilometer um Kilometer. Der neue Mercedes-Mann war mit 121 Runden der Fleißigste, nachdem Teamkollege Nico Rosberg am Dienstag zwar die Bestzeit (1:22.616 Minuten), aber nur 54 Runden gefahren war. Hamilton legte seinen schnellsten Umlauf in 1:22.726 Minuten zurück - Platz vier. Dahinter reihte sich Valtteri Bottas ein, der zum ersten Mal das Vergnügen hatte, im neuen Williams FW35 Platz zu nehmen und seine ersten Runden zu drehen.

Für Force India endete der Tag unterdessen eine halbe Stunde früher als geplant. Probleme am Auspuff des Autos sorgten für Paul di Restas verfrühten Abbruch. Am Donnerstag sitzt erstmals seit 2011 wieder Adrian Sutil im Force India, um sich für ein festes Cockpit zu empfehlen. Der zweite Tag endete etwas früher, weil Max Chilton im Marussia auf der Strecke liegen blieb und zum zweiten Mal rot geschwenkt wurde.

Wie immer sei erwähnt, dass sich die Aussagekraft der Rundenzeiten eher in Grenzen hält. Selbst, wenn mehrere Piloten zur gleichen Zeit auf denselben Reifenmischungen unterwegs sind, können beispielsweise die Benzinladungen arg variieren. Außerdem spielen die Temperaturen eine wesentliche Rolle sowie der Umstand, dass das Grip-Level der Strecke im Verlauf der viertägigen Testfahrten immer weiter ansteigt.