Toto Wolff - er ist der Neue bei Mercedes und soll das Team nach drei Jahren, in denen man den eigenen Erwartungen hinterher gefahren ist, auf die Erfolgsspur helfen. "Wir sind uns alle bewusst, dass wir etwas tun müssen. Wichtig ist, dass wir jetzt ruhig bleiben und analysieren, was im letzten, halben Jahr schief gelaufen ist", erklärte der Österreicher. Dabei ist ihm bewusst, dass die Öffentlichkeit auf einen 'Trainer-Effekt' bei Mercedes hofft und sich der Erfolg bereits 2013, spätestens aber 2014 einstellen soll.

"Das Team hat zuletzt solide gearbeitet, um Herr der Probleme zu werden und dabei hatte ich wenig Einfluss. Wie gut das neue Auto geht, werden wir in ein paar Tagen wissen. Für 2014 haben wir einen hervorragenden Motor und eine tolle Fahrerpaarung. Die Zutaten stimmen und ich hoffe, dass sich der Erfolg schnell einstellt", sagte Wolff. Genauere Prognosen traute er sich nicht zu, dafür sei er noch nicht richtig im Konzern angekommen.

"Ich muss mir die Strukturen anschauen, eine Meinung bilden und wenn nötig an der einen oder anderen Stelle schrauben", verriet Wolff, der sich selbst als optimistischen Pessimisten bezeichnet. Weitere Personalveränderungen soll es in naher Zukunft nicht geben. Der Österreicher will mit den bestehenden Ressourcen bestmöglich weiterarbeiten. Gerüchte, wonach Paddy Lowe von McLaren zu Mercedes wechselt, dementiert er. "Ich habe davon in der Zeitung gelesen, aber das sind alles reine Spekulationen", erklärte Wolff gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Auch die Kritik, dass zu viele Köche den Brei bei Mercedes verderben, weist er zurück. "Wenn die Köche gut sind, dann wird auch die Speise gut", stellte er klar. Dass allerdings so mancher angesichts von Niki Lauda als Aufsichtsratsvorsitzender, Ross Brawn als technischer Leiter und ihm als Executive Direktor verwirrt ist, versteht der 41-Jährige. "Viele sind von den alten Begriffen wie CEO oder Sportdirektor irritiert. Eine moderne Teamstruktur wird heutzutage von einer technischen Kompetenz und einer eher kommerziellen Seite geleitet", weiß Wolff.

In seiner Struktur gäbe es nur eine Leitung, die einerseits technisch und andererseits kaufmännisch operiert. Technische Entscheidungen würden in die Hände des Technischen Leiters fallen, kaufmännische Entscheidungen in den Bereich des anderen - und Wolffs Zuständigkeit beschränkt sich auf den zweiten Part. "Wenn sie mir einen Schraubenschlüssel geben, werde ich nur Schaden anrichten", scherzte er.