Die Titelentscheidung 2012 ist auf Brasilien vertagt, nachdem Lewis Hamilton den Großen Preis der USA vor den Titelanwärtern Sebastian Vettel und Fernando Alonso gewann. Vor dem Saisonfinale trennen die beiden 13 Punkte. Immerhin reichte der zweite Platz, um Red Bull den Konstrukteurstitel zu sichern. "Wir haben heute alles gegeben", funkte Vettel an seine Box. Sein Dank galt dem Team. "Ich freue mich für das Team. Danke an alle. Was die Fahrer-WM angeht, hätte es für mich heute besser laufen können, aber Lewis war eben schneller", erklärte er.

Die Freude bei Hamilton, der auch den letzten GP der USA gewann, war groß. "Ich bin so glücklich der erste Sieger hier in Texas zu sein. Das war wohl eines der besten Rennen des Jahres. Es ist lange her seit ich das letzte Mal gewonnen habe. Ich bin sehr stolz", verriet der McLaren-Pilot. Auch Alonso genoss den US-GP. "Ich hoffe, dass wir den Fans eine gute Show gezeigt haben. Danke an alle Fans, wir freuen uns schon auf das nächste Jahr", so der Spanier. Die Top-5 komplettierten Felipe Massa, der vor dem Start strafversetzt wurde und Jenson Button, der von P12 ins Rennen ging.

Vettel gewann den Start gegen Hamilton, der auch Mark Webber ziehen lassen musste. Alonso machte auf der sauberen Startseite drei Positionen gut und lag nach Kurve eins auf Rang vier vor Michael Schumacher, Nico Hülkenberg und Kimi Räikkönen. In Runde 2 schnappte sich Hülkenberg Schumacher, der auch von Räikkönen unter Druck gesetzt wurde.

Schumacher wurde im Rennen durchgereicht, Foto: Mercedes AMG
Schumacher wurde im Rennen durchgereicht, Foto: Mercedes AMG

Doch der Überholversuch des Finnen ging schief - Romain Grosjean nutzte die Gunst der Stunde und ging an seinem Teamkollegen und Schumacher vorbei. An der Spitze fuhr Vettel vorne weg, Hamilton holte sich Platz zwei von Webber zurück. In Runde 7 kämpfte Grosjean mit akutem Übersteuern und drehte sich in Kurve 19 von der Strecke. Durch den Fehler fiel der Lotus-Pilot von Positionen sechs zurück in die Kampfgruppe mit Massa, Schumacher, Sergio Pérez und Bruno Senna.

Während an der Spitze Hamilton Jagd auf Vettel machte, zeigten dahinter Schumacher und Button bzw. Hülkenberg und Räikkönen großartige Duelle mit dem schlechteren Ausgang für die beiden Deutschen. Vor allem Schumacher hatte mit seinem Boliden zu kämpfen, wurde nach 15 Runden bereits auf Platz 14 durchgereicht. Zu den Pechvögeln des Rennens zählte Jean-Eric Vergne, bei dem wie schon im Freien Training die Spurstange am STR5 brach - das Aus für den Toro Rosso-Piloten.

In Runde 17 stellte auch Webber seinen RB8 ab, kurz zuvor hatte er KERS-Probleme gemeldet. "Es sieht so aus, als ob die Lichtmaschine kaputt gegangen ist. Ich hatte schon zuvor wenig Batteriespannung. Erst war das KERS weg und danach das Getriebe", erklärte der Australier. Seinen dritten Platz erbte ausgerechnet der härteste WM-Rivale seines Teamkollegen, Fernando Alonso.

In Runde 20 bogen Hamilton und Alonso zu ihrem ersten Stopp an die Box ab, doch beim Stopp des Ferrari-Piloten ging rechts hinten einiges schief. Der Stopp dauerte 6,3 Sekunden - zum Vergleich Hamiltons Stopp war 2,4 Sekunden lang. Beim Boxenstopp von Vettel in Runde 22 lief hingegen alles wie am Schnürchen. Drei Runden später folgte der Stopp von Räikkönen - wie bei Alonso lief es auch bei Lotus hinten rechts nicht perfekt.

Damit kam der Finne hinter dem Spanier raus und wurde kurz darauf auch noch von Daniel Ricciardo in der DRS-Zone überholt. Während Button in Runde 36 als letzter zum Boxenstopp abbog, hing sein Teamkollege im Heck von Vettel. In Runde 42 schnappte sich der Brite die Führungsposition und gab diese bis zum Schluss nicht mehr her.