Ferrari greift in die Trickkiste und versucht alles in seiner Macht stehende, um Fernando Alonso im Titelrennen zu halten. Die Scuderia wechselte kurz vor dem Start zum US GP bei Felipe Massa das Getriebe, damit dieser zurückgereiht wird und der Spanier auf der sauberen Seite des Grids starten kann, was auf der brandneuen Strecke ein erheblicher Vorteil sein soll. Bei der Konkurrenz von Red Bull gibt man sich davon jedoch unbeeindruckt.

"Vielleicht ist das Getriebe ja über Nacht wirklich kaputt gegangen", meinte ein sarkastischer Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko, der erklärte dass sein Team nicht darüber nachgedacht habe, auch Mark Webbers Getriebe zu wechseln, damit Alonso doch auf der schlechteren Seite starten muss. "Wir sind hier, um mit sportlichen Mitteln Erfolge einzufahren und nicht mit komischen Tricks", stellte er unmissverständlich klar. "Wir sind die gesamte Saison über nicht auf diese Spielchen eingegangen", meinte der Österreicher und merkte an, dass man Vettels Strafe für das Abdrängen von Alonso in Monza nun vielleicht etwas anders sehen würde.

Für den Heppenheimer gehe es vor allem darum, gut durch die erste Kurve zu kommen. "Wenn wir dann vorne sind, werden wir das Rennen auf Sieg auslegen", so Marko. "Egal wo Alonso ankommt, wenn es passt, dann passt es. Sonst müssen wir in Brasilien vorne sein." Teamchef Christian Horner betonte, dass der Getriebewechsel vom Reglement gedeckt sei, allerdings sei es schade für Massa, dafür umso besser für Alonso. "Es gibt schon einen Unterschied zwischen der linken und der rechten Seite", sagte er. "Wir konzentrieren uns auf uns, hoffen auf einen guten Start und der Rest wird sich dann zeigen."

Auch Vettel selbst wollte sich von Ferraris Kniff nicht aus der Ruhe bringen lassen. "Das ist nicht unsere Sache", so der 25-Jährige. "Wir müssen auf uns schauen - was hinter uns passiert, bleibt hoffentlich hinter uns. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um zu spekulieren."