Als die Formel 1 aus der Sommerpause kam, hatte Fernando Alonso einen Vorsprung von 42 Punkten auf Sebastian Vettel und die WM schien gelaufen. Nur fünf Rennen später führt der Red-Bull-Pilot mit sechs Punkten Vorsprung vor seinem spanischen Konkurrenten. Obgleich nun beinahe alles für die dritte Weltmeisterschaft von Vettel spricht, lässt sich Alonso nicht aus der Ruhe bringen und machte nochmals deutlich, dass er zwei der besagten fünf Rennen nicht einmal die Zielflagge sah.

"Die Situation in der Weltmeisterschaft wäre komplett anders gewesen, wenn wir nicht in der ersten Kurve rausgewesen wären", bezog sich der Ferrari-Star bei Autosport auf die Rennen in Belgien und Japan und mahnte, diesen Faktor nicht außer Acht zu lassen.

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali will sich momentan noch nicht auf irgendwelche Diskussionen einlassen, schließlich sei es eine sehr lange Meisterschaft. "Ich will nichts über die Weltmeisterschaft hören, weil es eine harte und sportliche Herausforderung bis zum Ende sein wird", zeigte sich der Italiener sicher. Nun gelte es, die Schwächen des F2012 im Qualifying auszumerzen, denn im Rennen sei der Unterschied zu Red Bull realistisch betrachtet nur bei rund zwei Zehnteln. "Aber im Qualifying würde ich gerne noch ein Bisschen finden, denn wir wissen, dass sie auf eine einzelne Runde sehr stark sind."

Fernando Alonso sieht den Titel noch in Reichweite, Foto: Sutton
Fernando Alonso sieht den Titel noch in Reichweite, Foto: Sutton

Gleichzeitig mahnte Domenicali, dass nichts in Stein gemeißelt ist, denn während beispielsweise McLaren über die letzten Rennen und auch bis zum Qualifying von Korea sehr gute Leistungen zeigte, konnten sie im Rennen aufgrund verschiedenster Probleme nicht mithalten. "Für uns ist die Aufgabe nun, sicherzustellen, dass wir Fernando das beste Auto in Sachen Zuverlässigkeit liefern, das wir haben", erklärte der Teamchef. Das gelang der Scuderia bisher wie keinem anderen Team, denn mit Ausnahme der Benzinzufuhr im Qualifying von Monza, hatte Alonso 2012 noch keinen technischen Defekt, der Punkte kostete.

Als zweiter Punkt sei es zudem wichtig, nun die richtige Wahl in Sachen Paket zu treffen. "Und drittens müssen wir sicherstellen - da ich sicher bin, dass Red Bull es versuchen wird - die Entwicklungen zu bringen, die das Auto den richtigen Schritt machen lassen", schloss der Teamchef ab.