Mit seinen nicht gerade intelligenten Überholversuchen gegen Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton bekleckerte sich Sergio Pérez in Suzuka wieder einmal nicht mit Ruhm. Gegen den Finnen ging ihm die Strecke aus, das Überholmanöver gegen Hamilton endete im Kiesbett. "Ich ahnte, dass er etwas Verrücktes machen würde und das tat er dann auch", sagte Hamilton über seinen künftigen Nachfolger bei McLaren.

Auch die Kettenreaktion am Start hat laut Romain Grosjean Pérez ausgelöst. "Ich habe versucht, einen Kontakt mit Pérez zu vermeiden, aber es gelang mir nicht", betonte Grosjean. Es stellt sich die Frage, ob Pérez 2013 tatsächlich als McLaren-Pilot auf die F1-Welt losgelassen werden sollte? Kann McLaren mit seiner bisherigen Vorgehensweise, die Fahrer in Watte und Handschellen zu packen, Pérez zu einem Top-Fahrer formen? Immerhin stellt auch Sauber CEO Monisha Kaltenborn klar, dass einem Team mit einem Fahrer wie Pérez klar sein muss, dass dessen Unbeständigkeit und Fehleranfälligkeit mit im Paket ist.

"Das ist bei jungen Fahrern so. Das kann man nicht ändern", erklärte sie gegenüber Motorsport-Magazin.com. Und auch Christian Danner hat so seine Zweifel an der Verbindung McLaren/Pérez. "Was sein Alter und seine Rennvergangenheit angeht, da ist Sergio im Grunde völlig ahnungslos. Er ist unbeständig, er überfährt das Auto emotional - overdriving the car nennt man das. Und das sollte ein Fahrer in der zweiten F1-Saison längst im Griff haben." Pérez sah seinen Fehler in Suzuka ein, doch die Punkte, die Sauber dringend im Kampf gegen Mercedes benötigt, sind weg.

Und auch für McLaren ist die Konstrukteurswertung nicht minder wichtig. Zum einen geht es bei einem Top-Team wie McLaren um den Ruf, der zum Gewinn beider Titel fast schon verpflichtet, zum anderen wächst auch bei McLaren das Geld nicht auf den Bäumen. Das heißt, Pérez muss Punkte abliefern. Es gibt durchaus Piloten im Feld, denen das aus dem Stand eher zuzutrauen ist als Pérez, doch das gewagte Projekt 'McLaren/Pérez' muss nicht unbedingt scheitern.

Perez verfügt über Talent, weiß wie man das Auto am Limit bewegen muss und hat durchaus ein Gefühl für Rennsituationen. Das beweisen seine Erfolge in diesem Jahr, doch genau nach diesen Erfolgen kam ein weiteres Manko des Mexikaners zum Vorschein - eine gewisse Hochnäsigkeit. "Im Englischen gibt es dafür den Begriff 'Cocky'. Wenn er bereit ist, sich an der eigenen Nase zu fassen, dann kann das mit McLaren durchaus etwas werden", meinte Danner gegenüber Motorsport-Magazin.com.