Viele Experten im Fahrerlager handeln Fernando Alonso seit Jahren als den komplettesten aller derzeitigen F1-Piloten. Selbst von Ex-Rivale Michael Schumacher gab es kürzlich ein großes Lob: Der Deutsche bescheinigte dem Ferrari-Star, momentan der beste Fahrer in der Königsklasse zu sein. Nun reihte sich auch Giancarlo Fisichella in den Lobesgesang auf den Asturier ein. Der Italiener muss allerdings wissen wovon er spricht, fuhr er doch 2005 & 2006 zusammen mit Alonso bei Renault - in jenen beiden Jahren wurde der Spanier Doppelweltmeister, 'Fisicos' Karriere erhielt nach den deutlichen teaminternen Niederlagen hingegen einen Knick.

Von Groll oder Neid war dennoch nicht die Rede, arbeiten die beiden Piloten doch auch heute noch eng zusammen, da Fisichella mittlerweile in die Riege der Ferrari-Testfahrer aufgestiegen ist und mit Alonso in der Scuderia-Fabrik oftmals an der Verbesserung des Autos zusammenarbeitet. Besonders beeindruckt zeigte sich der Italiener davon, wie sein Kollege die Grenzen auf und abseits der Piste ausloten könne. "Es ist unglaublich, wie er das Limit des Autos genauestens abstecken kann - gleiches gilt auch in Bezug auf die Strecke und die Reifen", lobte er gegenüber der El Confidencial.

Menschliche Seite in der F1 sehr wichtig

"Er weiß exakt, wann er angreifen muss und wann er besser die Reifen schont. Er ist immer am Limit dessen, was er tun kann und sollte", so der dreifache Grand-Prix-Sieger. Deswegen attestierte Fisichella seinem ehemaligen Renault-Partner: "Im Moment ist er ganz einfach einen Schritt vor seinen Rivalen. Er holt ausnahmslos immer das Meiste aus seinen Möglichkeiten heraus und ich denke nicht, dass es da draußen jemanden gibt, der einen besseren Job machen könnte als er."

Als besondere Stärke Alonsos bewertete der Testpilot auch, dass der Spanier bei Ferrari mittlerweile alles um sich herum aufgebaut und geformt habe. "Er ist sehr eng mit dem Team verbunden und auch regelmäßig in Maranello. Er unternimmt etwas mit den Mechanikern, geht mit ihnen Fußballspielen, Radfahren oder zum Abendessen", erklärte der 39-Jährige die das Zusammengehörigkeitsgefühl fördernden Maßnahmen. "Die menschliche Seite ist in der F1 sehr wichtig: Die Mechaniker wollen jemanden sehen, der gut und schnell ist - aber sie müssen zu diesem jemand auch eine Freundschaft verspüren", war sich Fisichella sicher.