Sebastian Vettel hatte vor, den Juli-Fluch endlich zu besiegen. Am Ende des Ungarn-GP aber die ernüchternde Erkenntnis: Rang vier und wieder kein Sieg in diesem Monat. Der Heppenheimer war nach diesem Ergebnis zwar laut eigenen Aussagen nicht enttäuscht, glücklich allerdings auch nicht. "Wir sitzen knapp eineinhalb Stunden in der Kiste und es ist schweineheiß und wir versuchen jede Runde alles herauszuholen. Wenn man dann die ganze Zeit im Verkehr steckt, ist das nicht besonders befriedigend", erklärte der Red-Bull-Pilot.

Problematisch wurde es bereits am Start, als er anstatt Positionen zu gewinnen, hinter Jenson Button auf Rang vier zurückfiel. "Das war nicht besonders gut, denn andernfalls hätte ich etwas versuchen können", hielt sich der Weltmeister bedeckt. So allerdings musste Vettel früh an die Box kommen, als die Abstände auf der Strecke noch gering waren, und blieb im Verkehr stecken. "Man kann eben auch nicht drüber fliegen. Man muss Geduld haben und versuchen, dran zu bleiben."

Kurz vor dem Ende des Rennens wagte Red Bull noch einen Boxenstopp und schickte Vettel auf frischen, weichen Pneus wieder auf die Strecke. Runde um Runde knabberte er am Vorsprung von Romain Grosjean und lag im Ziel nur eine Sekunde hinter dem Lotus-Piloten. Erst zwei Kurven vor Schluss hatte der Deutsche den letzten Podestplatz endgültig aufgegeben, war mit der Strategieentscheidung aber zufrieden. "Wir haben es versucht und geschaut, was passiert. Das hätte auch anders ausgehen können, denn wenn die Reifen vorne nicht so lange halten, können die letzten drei Runden noch etwas ausmachen. Das war heute aber leider nicht so."

Viele Alternativen hätte es in Sachen Strategie aber ohnehin nicht gegeben, denn Vettel gestand ein, dass es schwierig geworden wäre, mit seinen Reifen bis zum Ende durchzufahren. Positiv waren für den Weltmeister allerdings die Boxenstopps, die deutlich besser funktioniert hätten als noch in Hockenheim, dennoch war Vettel am Ende etwas frustriert, schneller gewesen und dennoch nicht vorbeigekommen zu sein. "Wenn man alles gibt und kämpft, ist es natürlich schade, wenn das Ergebnis am Ende nicht dementsprechend aussieht."