Bei einem Meeting in Paris wurde zuletzt über die Wirksamkeit des aktuellen Reglements gesprochen. Vor allem die ausgesprochenen Strafen in den vergangenen Rennen sorgten für Diskussionsstoff und könnten nun zu Änderungen im Bestrafungssystem führen. "Bei dem Meeting mit Charlie Whiting kamen ein paar gute Ideen auf. Ob einige davon auch in die Tat umgesetzt werden können, weiß ich nicht. Charlie wird die Sachen analysieren und Empfehlungen aussprechen", erklärte Derek Warwick, der bereits als zusätzlicher Rennsteward zum Einsatz kam.

Die Empfehlungen werden an FIA-Präsident Jean Todt weitergereicht. "Es könnte in den nächsten Monaten oder auch im nächsten Jahr zu einigen Änderungen kommen", verriet Warwick. Zukünftig sollen die Bestrafungen gezielter erfolgen und damit für Teams, Fahrer und Fans verständlicher sein. "Es gibt einen bestimmten Code, dem ich nicht immer zustimme. Für manches Vergehen ist eine Durchfahrtsstrafe einfach zu hart und für andere Vergehen nicht hart genug. Das können wir sicher noch optimieren", sagte Warwick.

Zusätzlich würde eine Durchfahrtsstrafe je nach Rennstrecke härter ausfallen. "In Kanada verliert ein Pilot durch eine Durchfahrtsstrafe 15 Sekunden, in Abu Dhabi ist es weit weniger", erklärte Warwick. Auch die Strafen, die von seinen Kollegen ausgesprochen wurden, sind für ihn nicht immer nachvollziehbar. Das liege aber an den fehlenden Informationen. "In Ungarn 2010 hätte ich Schumacher für sein Manöver gegen Barrichello disqualifiziert, aber ich hatte nicht alle Fakten. Die Stewards haben alle Daten, kennen alle Blickwinkel und können daher ein korrektes Urteil aussprechen", so Warwick.