Es ist erst einige Wochen her, da galt der Ferrari noch als schwieriges Auto, aus dem Fernando Alonso nur dank seines Könnens gute Ergebnisse heraus kitzeln konnte. Mittlerweile hat sich das Bild etwas gewandelt. Alonso ist immer noch ein Könner, der Ferrari ist nun aber auch ein brauchbares Arbeitsgerät, was einerseits zu besserer Stimmung und andererseits auch im Qualifying zu starken Ergebnissen führt. In Montreal hatte es der Spanier beinahe in Reihe eins geschafft, lediglich rund sechs Hundertstel trennten ihn von Lewis Hamilton.

Angesichts dieser Vorstellung überwog bei Alonso auch die Zufriedenheit und die verpasste erste Reihe war verkraftbar. "Das Auto fühlte sich recht gut an. Als wir gestern neue Teile getestet haben, fühlten wir uns viel zufriedener mit der Balance des Autos. Es ist ein erster Schritt. Natürlich werden die Welt und die anderen Teams nie stillstehen, aber im Moment sind wir extrem glücklich und ich danke den Leuten in der Fabrik", sagte Alonso nach seiner Fahrt zu Startplatz drei.

Am Sonntag kommt es immer anders

Einen Sieg in Kanada wollte der Ferrari-Pilot nicht ausschließen, wobei ihm klar war, dass Sebastian Vettel und Hamilton vor ihm nur schwer zu schlagen sein werden. "Man weiß nie", meinte er. "Die Rennen sind in diesem Jahr schwer vorherzusagen. Was wir am Samstagnachmittag denken, ist normalerweise nicht das, was am Sonntag passiert. Wir werden sehen. Es wäre schön, hier zu gewinnen, aber wir wissen, dass im Moment zwei Jungs schneller als wir sind. Sie haben das heute bewiesen und morgen müssen wir besser sein, wenn wir gewinnen wollen."

Besser läuft es bei Ferrari aber ohnehin schon. Was Alonso Mut machte, war die Tatsache, dass sich auch Felipe Massa mit den Updates gut gefühlt hatte und der F2012 schon an den beiden Rennwochenenden davor auf völlig anderen Strecken gut unterwegs war. "Wir wiederholen das, was wir in Barcelona gemacht haben und dort holten wir ein wichtiges Podium. In Monaco hatten wir wieder ein starkes Auto und holten ein gutes Podium. Hier sind wir auf langen Geraden und in Schikanen ebenfalls stark."