"Es geht mehr um Abtrieb und weniger um Effizienz und Motorkraft", betont Ferrari-Technikdirektor Pat Fry vor dem Rennwochenende in Monaco. Die Vorgaben für das Wochenende im Fürstentum sind einfach, je mehr Abtrieb, desto besser, ob dadurch mehr Reibung erzeugt wird, ist aufgrund der kurzen Geraden unerheblich. Allerdings ist auch gute Traktion in langsamen Kurven gefragt, in diesem Jahr nicht unbedingt eine der Stärken des Ferrari, wobei Fry erklären muss, dass das Setup des Autos ganz anders aussehen wird als anderswo.

"Man muss das Auto für Monaco ziemlich anders abstimmen. Auf dem Stadtkurs attackiert man nicht alle Kurveneingänge so aggressiv wie auf einer normalen Strecke, denn die Absperrungen sind am Eingang und Ausgang so nahe an der Strecke. Es ist aber so schwierig wie anderswo, die richtige Balance für das Auto zu finden." Daher sieht das passende Setup so aus, dass es für ein Auto sorgt, das sich konstant verhält. Helfen sollen dabei auch die Updates von Barcelona, die primär darauf abzielten, mehr Abtrieb zu generieren.

Noch mehr Abtrieb

In Barcelona mit dabei waren ein neuer Vorderflügel, Unterboden, neue Luftleitbleche, Bremskanäle und ein neuer Heckflügel. "Insgesamt sind wir mit dem Update ziemlich zufrieden, aber wir haben noch einen weiten Weg vor uns und müssen so weitermachen. Tatsächlich werden wir dieses Wochenende ein paar weitere kleine Updates haben, um noch mehr Abtrieb auf das Auto zu bringen. Wie üblich in dieser Saison wird es interessant, wie jedes Auto seine Reifen nutzt", sagt Fry. Eine entscheidende Rolle werden dabei wieder die Temperaturen spielen, denn nur kleine Schwankungen können große Auswirkungen auf die Leistung der Reifen haben.

Der Fahrstil und der Verkehr spielen ebenfalls eine Rolle. Fährt man reifenschonend, kann man sich einen Stopp ersparen, muss man viel im Verkehr kämpfen oder angreifen, sind die Reifen dafür viel schneller hinüber als gedacht. Verkehr ist in Monaco aber ohnehin ein großes Thema, das auch bei der allgemeinen Strategieplanung Berücksichtigung findet. "Monaco ist eine kurze Runde und deine Bedenkzeit wird dadurch reduziert. Wenn man sich die üblichen Faktoren wie Reifenabbau ansieht, dann muss man darauf aufpassen, die Fahrer aus dem Verkehr rauszuhalten, damit sie freie Fahrt haben. Wenn man also im Mittelfeld startet, ist es immer eine Herausforderung. Der Start an der Spitze des Feldes macht alles etwas einfacher", erklärt der Technikdirektor.

Konstant Leistung bringen

Ungeachtet der Bedeutung des Monaco-Wochenendes geht der Blick bei Ferrari aber schon weiter voraus. Bei jedem Rennen sollen Updates kommen und für Kanada sind ein neuer Vorder- und Heckflügel geplant, die etwas anderen Abtrieb liefern als für Monaco vorgesehen. "Die Arbeit am Auspuff-System ist fortlaufend und wir haben neue Versionen zum Testen. Da wir zu Beginn des Jahres einiges gelernt haben, konnten wir beim Test in Mugello vor dem Spanien Grand Prix einige Probleme angehen und ich denke, wir verstehen das Auto jetzt gut. Wir wollen konstant bis zum letzten Rennen Leistung dazupacken."