Auf den beiden Toro-Rosso-Piloten lastet ein großer Druck. Das hat die Ausmusterung von Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi Ende vergangener Saison gezeigt. Das teaminterne Duell zwischen den beiden Nachfolgern, Daniel Ricciardo und Jea-Eric Vergne, könnte allerdings auch um höhere Weihen gehen als nur den Verbleib bei Toro Rosso. Seit langem wird gemutmaßt, dass Mark Webber am Jahresende seinen Helm an den Nagel hängen könnte. Logisch wäre es deshalb, wenn Red Bull den Nachfolger aus dem Schwesterteam von Toro Rosso befördern würde.

"Ich glaube, dass es vollkommen logisch ist, wenn man eine eigene Nachwuchspolitik betreibt und diese Politik auch wirkliche Talente fördert, Talente, die so aufregend sind, wie es Sebastian Vettel demonstriert hat, dass es dann mehr Sinn macht, einen der eigenen Piloten zu nehmen, als jemanden von außerhalb", erklärte Red-Bull-Teamchef Christian Horner etwas umständlich am Rande des Australien Grand Prix.

Vergne will Ricciardo immer besiegen

Eine mögliche Beförderung ins Weltmeisterteam von Red Bull hat Toro-Rosso-Neuling Jean-Eric Vergne noch nicht auf dem Schirm. Er konzentriert sich vielmehr auf die laufende Saison und seinen derzeitigen Arbeitgeber Toro Rosso. "Einige Leute werden sagen, dass wir uns in einem Kampf um das Red-Bull-Cockpit befinden. Das sehe ich allerdings anders. Ich fahre für Toro Rosso und ich möchte dabei helfen, das Auto zu einem Punktesammler zu machen", sagte Vergne gegenüber der offiziellen Formel-1-Homepage.

Vom bisherigen Saisonverlauf ist Vergne hin- und hergerissen. Einerseits sei er zufrieden, andererseits glaubt er, dass er noch mehr hätte rausholen können als die bisher gesammelten vier Punkte. Die Ausrede, dass er noch immer ein Rookie sei will er aber nicht gelten lassen. Er sieht sich vielmehr als einen voll ausgebildeten Rennfahrer an. Den Teamkollegen will er aber dennoch um jeden Preis schlagen.

"Ich habe kein Interesse als 15. vor ihm ins Ziel zu kommen. Ich würde viel lieber als Vierter hinter ihm ins Ziel fahren, weil das bedeutet, dass wir ein schnelles Auto haben. Habe ich gerade gesagt hinter ihm? Nein, ich glaube nicht, dass mir das gefallen würde! Nur der Teil mit dem um die Spitze kämpfen ist wahr. Vergessen Sie den Rest", ergänzt Vergne selbstbewusst.