Obwohl er das Qualifying-Duell gegen seinen Teamkollegen Pastor Maldonado ganz knapp - um sechs Tausendstel - verloren hatte, war Bruno Senna mit seiner Leistung diesmal doch recht zufrieden: "Ich glaube, das war sicher mein bestes Qualifying in diesem Jahr. Ich habe schon so ziemlich das Maximum aus dem Auto heraus geholt."

Ein, zwei Zehntel habe er durch ganz kleine Fehler vielleicht noch liegen lassen, "es hätte also eventuell reichen können, um an Massa vorbei und in die Nähe von Vettel zu kommen, aber generell bin ich recht zufrieden, auch im Vergleich zu Pastor. Wenn man die Daten der Runden übereinander legt, sind sie ziemlich identisch..."

Was in den ersten beiden Qualifyings des Jahres, als Senna sich mit der Pace auf eine Runde noch ein bisschen schwertat, nicht immer der Fall gewesen ist... "Aber ich lerne immer mehr dazu, sowohl was das Auto als auch die Arbeit mit dem Team angeht, und das gibt mir mehr Selbstvertrauen und Sicherheit, weil ich merke, dass ich auf dem richtigen Weg bin."

Die extreme Dichte des Feldes im Qualifying ist für ihn eine ganz besondere Herausforderung: "Ich finde das toll, wenn man weiß, dass sich so viele Autos in zwei, drei Zehnteln drängeln, wenn ein paar Hundertstel oder Tausendstel vielleicht viel ausmachen können, dann bringt einen dass dazu, noch ein bisschen mehr aus sich selbst herausquetschen zu können."

Bruno Senna ist mit seinem Qualifying zufrieden, Foto: Williams
Bruno Senna ist mit seinem Qualifying zufrieden, Foto: Williams

Für das Rennen ist der Brasilianer angesichts der Williams-Rennpace recht zuversichtlich: "Wir haben am Freitag in den Long Runs gesehen, dass wir da gar nicht weit von den Zeiten der Spitze weg sind. Im Qualifying fehlt uns halt deshalb ein bisschen mehr, weil wir nicht das allereffizienteste DRS haben, da sind uns einige andere Teams ein bisschen voraus."

Dafür könne man im Rennen auf den guten Umgang des Autos mit den Reifen bauen: "Was den Verschleiß angeht, stehen wir gut da. Vielleicht noch nicht ganz so gut wie manchmal der Sauber, aber doch besser als einige andere unserer Konkurrenten."

Es werde allerdings ein sehr enges Rennen werden, in dem auch die Strategie eine entscheidenden Rolle spielen werde: "Sie wird extrem wichtig, weil das Überholen hier auch durch den vielen Gummiabrieb auf der Strecke sehr schwierig ist. Sobald man von der Linie runter muss, gerät man da voll rein. Wir haben über die Strategie noch nicht entschieden, aber ich habe noch drei Sätze neue Reifen, das ist schon mal eine gute Voraussetzung. Aber wie gesagt, so eng, wie das ist, wird das sicher ein harter Kampf."

Am Start ist diesmal besondere Vorsicht angesagt, auch weil Teamkollege Maldonado ja direkt neben Senna startet, mit dem es in Malaysia zu einer unglücklichen Berührung kam: "Das blödeste ist natürlich immer, wenn sich Teamkollegen ins Auto fahren. Hier muss man in den Kurven 1 und 3 besonders aufpassen, da kann es immer sehr eng werden. Das Rennen ist lang, ich hoffe, dass ich mich nicht am Anfang in Schwierigkeiten bringe und dass mir auch niemand rein fährt, wie das in Australien passiert ist."

Trotz der Top-Leistungen von Sauber glaubt Senna im übrigen, dass Williams das Team ist, das leistungsmäßig seit dem letzten Jahr den größten Sprung gemacht habe: "Sauber hatte letztes Jahr schon eine recht gute Basis, auf die sie aufbauen konnten. Sicher haben sie einen tollen Job gemacht. Aber wenn ich bedenke, wie weit Williams hinten war, wie weit weg von den Punkten, und dass wir jetzt drin oder dran sind, dann denke ich, dass unser Schritt vielleicht sogar noch größer war. Wir haben mit den Ingenieuren sehr, sehr hart gearbeitet, um das Auto in die richtige Richtung zu entwickeln, und der erste Schritt ist uns über den Winter gelungen, jetzt ein weiterer kleiner, und ich hoffe, dass es in diese Richtung weiter geht, um noch konkurrenzfähiger zu werden."