Sebastian Vettel schäumte nach seinem späten Reifenschaden in Malaysia vor Wut. Auf Position vier liegend geriet der Deutsche wenige Runden vor dem Ziel beim Überrundungsversuch mit HRT-Pilot Narain Karthikeyan aneinander. Dabei schlitzte er sich sein linkes Hinterrad am rechten Frontflügel des Inders auf. "Von Pech kann man heute nicht reden", meinte Vettel nach dem Grand Prix auf die Frage nach dem für ihn enttäuschenden Rennausgang. "So etwas ist bitter, so etwas passiert - aber wenn halt so ein paar Pfosten rumfahren, kommt das vor", schimpfte der Deutsche in Bezug auf Karthikeyan.

Dass der Inder bei einer ähnlichen Aktion, bereits früher im Rennen, auch mit Jenson Button kollidiert und somit in Zwischenfälle mit beiden vor dem Lauf in Sepang noch in der Weltmeisterschaft führenden Piloten verwickelt war, hatte Vettel beim Chaos-GP in Malaysia gar nicht mitbekommen. "Ja? Das weiß ich nicht. Aber dann muss man sich vielleicht einmal überlegen, ob er beim Autofahren überhaupt noch beim richtigen Beruf ist", meinte der verärgerte Red-Bull-Pilot gegenüber Motorsport-Magazin.com

Mit der Situation überfordert

"Dass man dann am Ende den Reifen aufgeschlitzt bekommt, von einem Überrundeten, der einfach nur Platz machen soll, muss man nicht verstehen", ärgerte sich Vettel, der die Situation wie folgt beschrieb: "Ich war vorbei. Manche sind dann aber scheinbar ein bisschen überfordert mit der Situation und sehen nicht ganz, wo ihr Auto ist." Dass seine Jagd nach Punkten und einer möglichen Podestplatzierung so ein jähes Ende gefunden hätte, sei sehr schade.

Unfallgegner Karthikeyan sah die ganze Angelegenheit natürlich etwas anders. Da der Red Bull sehr schnell nach dem Überrunden wieder auf die Ideallinie zurückgezogen sei, sei ihm der Platz ausgegangen. "Ich weiß nicht, was los war - ich war ganz links auf der Strecke, weiter rüber ging es nicht und mehr kann ich nicht sagen", so der Inder, der in Richtung Vettel freundliche Grüße bestellte: "Man sollte schon aufpassen, wenn man überrundet." Da das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen zu sein scheint, schaltete sich schlussendlich auch die Rennleitung ein und belegte den HRT-Piloten nach einer Untersuchung des Vorfalls mit einer nachträglichen Durchfahrtstrafe.