Ein spannendes Rennen - wie hast du den Grand Prix in Sepang erlebt?
Kai Ebel: Es gab viel zu tun, das ist positiv. Allerdings war es auch schwierig, den Überblick zu behalten. Hängen geblieben ist auf jeden Fall, dass es mit Fernando Alonso einen überraschenden Gewinner gab. Das soll man beim Namen nicht glauben, aber beim derzeitigen Zustand des Ferrari schon. Perez als Zweiter, da hätte wohl niemand drauf getippt, und Hamilton im besten Auto nur Dritter. Das ist ein Podium, das wohl keiner der Experten oder Laien so gesehen hat, aber das Wetter und die Reifenstrategien haben es möglich gemacht. Hülkenberg als bester Deutscher nur auf Platz neun, das hatten wir schon lange nicht mehr...

Was ist mit Sebastian Vettel passiert?
Kai Ebel: Als er mit Karthikeyan zusammengestoßen ist, hat er sich den Hinterreifen aufgeschlitzt. Mit drei Viertel aller Reifen kann man kein Rennen zu Ende fahren, daher musste er an die Box und hat wichtige Punkte verloren.

Michael Schumacher hat letztlich noch einen Punkt geerbt. Glücklich war er damit aber nicht, oder?
Kai Ebel: Nein, das war er nicht. Von Startplatz drei aus hat er sich bestimmt mehr ausgerechnet, aber sein Dreher in der ersten Runde hat ein besseres Resultat verhindert. Bei seiner Aufholjagd hatte er wie Nico Rosberg das Problem, dass die Reifen nicht richtig funktioniert haben. Das scheint bei Mercedes wohl das größte Problem zu sein, denn im Quali reicht es ja. Es ist wichtig, dass sie das abstellen. Die Basis-Geschwindigkeit ist ja da.

Wie feiert man hier in Malaysia?
Kai Ebel: Ich weiß nicht, vielleicht mit Rosenwasser? Die meisten Fahrer und Teams wollen aber ganz schnell nach Hause und sich in Europa vorbereiten, damit es in China vernünftig weiter geht.

McLaren und Red Bull melden sich in China zurück

Was erwartest du in Shanghai?
Kai Ebel: Es werden wohl wieder McLaren und Red Bull vorne sein und auf der groß angelegten Strecke um den Sieg kämpfen. Vettel muss Boden gutmachen, Platz vier wäre heute für ihn sehr wichtig gewesen. Nach zwei Rennen kann man aber noch nicht viel sagen, außer dass wir uns über eine überraschende Formel 1 freuen dürfen.

Und wie ist China abseits der Rennstrecke?
Kai Ebel: Die Formel 1 haben die Chinesen wohl noch nicht ganz angenommen. Shanghai ist aber eine wirklich spannende Stadt, in der man alles essen kann, was schwimmt oder fliegt - außer Schiffe und Flugzeuge.