Die Stewards in Sepang haben Narain Karthikeyan im Anschluss an den Großen Preis von Malaysia mit einer Strafe für sein Verhalten bei der Überrundung durch Sebastian Vettel bestraft. Der HRT-Pilot hatte dem viertplatzierten Red-Bull-Piloten in Runde 47 mit seinem Frontflügel den Hinterreifen aufgeschlitzt. Vettel fiel anschließend aus den Punkten heraus und erhob schwere Vorwürfe in Richtung des Inders. Nach einer Untersuchung durch die Rennkommissare wurde Karthikeyan mit einer nachträglichen Durchfahrtsstrafe in Form einer Addition von 20 Sekunden zum Rennergebnis belegt.

Damit fällt er hinter Teamkollege Pedro de la Rosa auf den 22. und letzten Platz zurück. Trotz der verhältnismäßig geringen Auswirkung der Maßnahme, sprach der HRT-Pilot im Anschluss von einer harten Strafe. Er wisse nicht, wo er noch hätte hinfahren sollen. "Der Kerb war nass und ich hatte durchdrehende Räder", beschrieb Karthikeyan die Situation, in der er ohnehin schon alle Hände voll zu tun gehabt hätte, um das Auto irgendwie auf der Strecke zu halten.

Entschuldigung ja - Schuld nein

Dass er nun ausgerechnet mit den beiden vor dem Malaysia-GP in der WM-Wertung führenden Fahrern aneinander geraten sei, tat ihm betont leid - eine Schuld wollte er an den Vorfällen aber nicht einräumen. Auch mit McLaren-Star Jenson Button war der Inder im Kampf um eine Position kurz nach dem Restart in Kurve neun kollidiert. "Ich habe eingelenkt, es gab einen Schlag und das tat mir für Jenson sehr leid", so Karthikeyan, der zugab: "Ich habe nicht gedacht, dass er versuchen würde dort zu überholen."

"Man will ihnen ja wirklich nicht im Weg stehen - wenn ich also irgendetwas kommen gesehen hätte, wäre ich zur Seite gefahren", meinte er mit Blick auf die schnellen Spitzenpiloten. Gänzlich zufrieden mit deren Verhalten war er allerdings auch nicht. "Einige dieser Jungs wollen einen beim Überrunden regelrecht verspotten. Sie kommen an und versuchen einen richtig aus dem Weg zu drängen, um sofort wieder zurück auf die Rennlinie zu kommen", wagte Karthikeyan einen Fingerzeig Richtung Vettel. Er betonte aber auch, die Situation mit beiden Piloten nach dem Rennen geklärt zu haben - Button hatte sich seinerseits ohnehin schon entschuldigt und seine Mitschuld eingeräumt.