Der zweifache Weltmeister Sebastian Vettel zog nach dem Qualifying zum Großen Preis von Malaysia ein langes Gesicht. Der 24-Jährige kam einfach nicht zurecht - Startplatz sechs hieß das Endergebnis. "Wir waren nicht so schlecht wie beim letzten Mal, dennoch war es nicht unsere Session. Vor allem auf dem weichen Reifen habe ich mich nicht richtig wohl gefühlt. Als ich gegen Ende von Q3 auf den harten Reifen gewechselt bin, war es etwas besser", erklärte Vettel.

Einen großen Unterschied zwischen den beiden Reifenmischungen von Pirelli konnte Vettel nicht feststellen. "Die Frage ist, was man bevorzugt und was einem besser liegt. Wir werden sehen, wie sich das am Sonntag auswirkt. Allgemein gehen wir von drei Stopps aus, wenn die Reifen zu stark abbauen, sind auch vier Stopps möglich. Aber mit zwei Stopps werden wir nicht auskommen", prognostizierte Vettel. Immerhin rutscht er durch die Strafversetzung von Kimi eine Position nach vorne.

RB8 fehlt der Grip

Der Deutsche war mit seiner persönlichen Leistung jedoch zufrieden. "Ich bin eine fehlerfreie Runde gefahren, aber mehr war heute einfach nicht drin", sagte Vettel, der mit Abbey unzufrieden ist. "Der Bolide rutscht zu viel. Uns fehlt einfach der Grip", weiß der Red-Bull-Pilot zumindest wo die Probleme liegen. "Innerhalb einer Woche passiert kein Wunder und bei den kürzeren Stints haben wir uns schwer getan. Aber die Longruns waren auch an diesem Wochenende gut", blickt Vettel optimistisch auf das Rennen.

Die erneut starke Leistung von McLaren überrascht den Red-Bull Piloten nicht. "Das ist schon seit den Wintertests keine Überraschung mehr. Wir alle liegen bei den Zeiten sehr nah beieinander", sagte er. Wie Vettel hofft auch Teamchef Christian Horner auf ein besseres Rennen. "Hoffentlich werden wir morgen ein starkes Rennen absolvieren. Wir haben uns bei Seb für eine andere Strategie entschieden. Meiner Meinung nach hält der härtere Reifen etwas länger, aber das ist nur eine Vermutung", erklärte Horner.

Im Vergleich zu McLaren fehlt Red Bull jedoch die Pace auf einer schnellen Runde. "Deswegen haben wir uns für das morgige Rennen für zwei unterschiedliche Strategien entschieden. Wir werden sehen, ob das morgen den Unterschied ausmacht", meinte der Teamchef. McLaren-Pilot Jenson Button ist da anderer Meinung: "Ich glaube nicht, dass das ein Vorteil ist. Die Reifen liegen in Sachen Rundenzeiten ziemlich eng beieinander", widerspricht der 32-Jährige der Aussage des Teamchefs.

Allerdings ist sich der Brite sicher, dass diese Entscheidung nicht ohne Grund getroffen wurde. "Sie sehen darin natürlich etwas Positives, sonst hätten sie es nicht gemacht. Zwar sind sie der Meinung, der härtere Reifen wäre ein Vorteil, aber man muss den Option Reifen trotzdem fahren", betonte Button.