Die Geschäfte des indischen Business-Moguls und Force-India-Boss' Vijay Mallya sind auch schon einmal besser gelaufen. Seine Fluglinie Kingfisher befindet sich bereits seit einigen Monaten in finanzieller Schieflage. Nun gerät auch das Formel-1-Team Mallyas in Turbulenzen. Ein englisches Gericht verurteilte den indischen Rennstall dazu, über eine Million Dollar ausstehender Zahlungen an den italienischen Windtunnelbetreiber Aerolab zu entrichten, die das Team im Zuges eines Urheberstreits mit Aerolab und Caterham eingestellt hatte.

Zuzüglich der Prozesskosten soll sich der zu zahlende Betrag auf etwa sechs Millionen Dollar belaufen. Inzwischen gibt es Vermutungen, der wirtschaftlich angeschlagene Mallya könnte die Leitung des Rennstalls an Subrata Roy, einen anderen indischen Milliardär, übergeben.

Force India hatte Aerolab beschuldigt, das Fachwissen, dass die Firma in einer früheren Zusammenarbeit mit Force India angereichert hatte, in den Bau des Lotus T127 des heutigen Caterham-Teams einfließen zu lassen. Den Anschuldigungen wurde zwar stattgegeben, allerdings sei Aerolab weit davon entfernt gewesen, maßgebliche Teile des Force-India-Designs kopiert zu haben, lautete der Urteilsspruch. Die Kompensationszahlung, die Aerolab entrichten muss, macht nur einen Bruchteil, der nicht gezahlten Forderungen aus.

Das Team von Nico Hülkenberg fühlte sich dennoch als Sieger. "Einige Parts des Lotus-Autos von 2010 wurden mit vertraulichen Informationen von Force India hergestellt", heißt es in einem Statement. Demnach hätten Aerolab und sein Klient Caterham gegen bestehendes Urheberrecht verstoßen. Force India hat das Urteil des Gerichts nach eigenen Angaben an die FIA weiter gegeben.