Lass uns zuerst einmal über das Qualifying in Australien sprechen - das war mal ein Ergebnis...
Romain Grosjean: Es war wie ein wahrgewordener Traum. Ich habe im Albert Park im Trockenen nur am Morgen Erfahrungen sammeln können, da ich diese Strecke noch nie gefahren bin und wir am Trainingstag Regen hatten. Als ich über Funk meine Startposition hörte, konnte ich es einfach nicht glauben.

Was ist dir im Rennen passiert - es ist ja nicht nach Plan verlaufen...
Romain Grosjean: Bereits der Start war nicht sehr gut. Dann hat in Runde drei Pastor (Maldonado) mein Auto getroffen und das war es, mein Rennen war vorbei. Anhand dessen, was ich sah, bremste er viel zu spät, kam quer und traf mein rechtes Vorderrad, wodurch die Lenkung brach.

Gab es irgendetwas, das du anders hättest machen können?
Romain Grosjean: Ich stellte sicher, über die ersten Runden vorsichtig zu sein, aber ich kann die anderen Fahrer nicht kontrollieren und es gab keinen Weg, dass ich es hätte verhindern können. Aus meiner Sicht bremste er viel zu spät. Ich kann nicht in den Kies fahren, nur um jemand anderem Platz zu machen; ich fahre keinen Allrad. Wenn du jemanden überholst, musst du mindestens so viel Platz für das Auto lassen, dass es auf der Strecke bleibt, und das war nicht der Fall.

Romain Grosjean ist mit seinem Boliden sehr zufrieden, Foto: Sutton
Romain Grosjean ist mit seinem Boliden sehr zufrieden, Foto: Sutton

Die gute Nachricht ist, dass das Auto in Bezug auf die Performance gut aussieht. Gibt dir das Zuversicht für Malaysia?
Romain Grosjean: Das Auto bringt sehr gute Leistungen. Ich konnte die Geschwindigkeit der Jungs vor mir mitgehen und machte Druck, um überholen zu können. Daher hätte ich vielleicht mit etwas mehr Glück ein großartiges Resultat erzielen können. Ich bin enttäuscht für das Team, weil sie für die harte Arbeit, um uns ein starkes Auto zu geben, Besseres verdient gehabt hätten.

Gibt es irgendwelche speziellen Verbesserungen oder Entwicklungen, die du dir vom E20 wünschst?
Romain Grosjean: Um ehrlich zu sein, arbeitete das Auto über das Australien-Wochenende sehr gut. Es gibt immer kleine Verbesserungen zu machen, aber es gibt nichts Entscheidendes, was ich momentan anmerken könnte, was immer eine gute Sache ist. Nach den Wintertests habe ich eine starke Beziehung zum Team; wir haben einen guten Verständigungslevel aufgebaut und ich weiß, wenn es Bereiche gibt, in denen wir Zeit finden können, kann ich darauf vertrauen, dass die Jungs sie finden werden. Es ist ein großartiges Gefühl, ein Team hinter sich zu haben, in dem jeder zusammenarbeitet und alle für das gleiche Ziel kämpfen - sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten.

Direkt aufeinander folgende Rennen sorgen immer für extra Belastung im Team, vor allem wenn es in ein Klima wie in Malaysia geht. Wie planst du dich zu erholen und auf das nächste Rennen vorzubereiten?
Romain Grosjean: Es gibt ein paar Dinge, die in diesen Situationen helfen. Erstens ist es wichtig, das Trainingssystem normal fortzusetzen, egal, wie sehr du eigentlich einfach nur schlafen willst. Dann ist der Schlüssel, seinen Körper an die Zeitdifferenz und das Klima anzupassen, in Malaysia aber vor allem das letztere, wo die Hitze und Luftfeuchtigkeit es zu einem der körperlich schwierigsten Rennen im Jahr machen.

Im Unterschied zu Australien letzte Woche ist Kuala Lumpur ein Austragungsort, mit dem du bereits vertraut bist. Was denkst du über den Kurs?
Romain Grosjean: Sepang ist wahrscheinlich meine Lieblingsstrecke. Ich fuhr dort 2008 im Rahmen der GP2 Asia Serie und ich liebte den Kurs wirklich. Er ist schön und weiträumig, mit schnellen, fließenden Kurven und einer Menge Wellen, was es schön macht, hier zu fahren. Die letzte Kurve ist eine sehr knifflige, aber ich genieße einfach alles am Rennfahren hier. Gut, vielleicht nicht die Hitze und Luftfeuchtigkeit, aber letzten Endes ist das einfach eine weitere Herausforderung für die Fahrer. Ich freue mich wirklich darauf. Ich denke, wir können diese Saison einige positive Ergebnisse erzielen, hoffentlich starten wir in Malaysia.