Das Finale war furios - doch am Start schien bereits alles verloren. Nach einer Kollision mit Bruno Senna musste Toro-Rosso-Pilot Daniel Ricciardo beim Grand Prix von Australien schon in der ersten Runde in die Box. Dank der Safety-Car-Phase gelang es dem zuvor schon überrundeten Lokalmatador aber noch in den Kampf um die Punkte einzugreifen. In der letzten Runde zog er dann noch an seinem Teamkollegen Jean-Eric Vergne vorbei und sicherte sich den neunten Platz.

"Nach der ersten Kurve hätte ich mein Haus darauf verwettet, dass es nicht mehr klappt", sagte Ricciardo. "Es ist ein großartiges Gefühl, meine ersten Punkte in meiner Heimat Australien einzufahren. Das Publikum war am gesamten Wochenende fantastisch." Dass ihm in der letzten Runde überhaupt noch der Sprung auf neun gelang, hatte er vor allem dem Crash von Pastor Maldonado und dem anschließenden Chaos zu verdanken.

"Die letzte Runde war verrückt", berichtete Ricciardo. "Ich habe blaue Flaggen gesehen und es waren viele Autos vor mir. Ich war mir aber sicher, dass ich zumindest einen Platz gutmachen kann." Und das gelang ihm auch. "Ich hatte ein wenig Glück, dass ich der letzte in der Gruppe war, so konnte ich sehen, was die Autos vor mir gemacht haben. Ich habe Jean-Eric attackiert und bin nach Kurve 13 an ihm vorbei gekommen", meinte er.

Teamkollege Vergne dagegen musste bei seinem Renndebüt Lehrgeld zahlen. Neben Ricciardo zog in der Schlussrunde auch noch Paul di Resta an ihm vorbei, so dass sich der Franzose auf dem undankbaren elften Rang wiederfand. "Leider wollte ich am Ende zu viel", gab sich Vergne selbstkritisch. Lange Trübsal blasen wollte der Rookie nach seinem Debüt aber nicht. "An meinem ersten Formel 1-Wochenende habe ich viel gelernt. Mir bleiben noch 19 Rennen, um in die Punkte zu fahren", sagte er. "Das Auto war hier in Melbourne immer konkurrenzfähig, ich kann es kaum erwarten, in Malaysia zurück auf die Strecke zu kommen."