Ferrari bleibt das große Sorgenkind der Formel 1. Bei den Tests in Barcelona hinterließ der neue F2012 einen wenig weltmeisterlichen Eindruck. Technik-Direktor Pat Fry räumte im Anschluss an das ernüchternde Zwischenspiel auf dem Circuit de Catalunya ein, dass das Team zu Saisonbeginn kein Siegkandidat sei, Spitzenfahrer Fernando Alonso pflichtete ihm bei. Die zahlreichen Anhänger des Traditionsteams aus Maranello hofften allerdings darauf, dass die Scuderia nur noch nicht alle Karten aufgedeckt hat - doch diese Hoffnung stellt sich mehr und mehr als Trugschluss heraus.

TV-Experte Niki Lauda, der zwischen 1974 und 1977 fünfzehn Grand-Prix-Siege und zwei Titel für Ferrari einfuhr, glaubt zumindest nicht mehr daran, dass sich die Lage bis zum Saisonbeginn noch entscheidend verbessern wird. Im Gegenteil: Gerade die Aussagen Frys und Alonsos machen den dreimaligen Weltmeister skeptisch. "So negative Kommentare aus dem eigenen Haus habe ich noch nie gehört. Das ist dramatisch. An einen Bluff glauben jetzt nicht einmal mehr die härtesten Fans", sagte Lauda der schweizerischen Zeitung Blick.