Nach drei Testtagen steht für Ferrari fest: die Performance des F2012 ist noch nicht da, wo sie sein sollte. "Ich bin absolut nicht glücklich, wo wir im Moment stehen", gab Technikdirektor Pat Fry offen zu. Mit dem F2012 setzte Ferrari auf eine aggressive Strategie, die bisher noch viele Fragen bezüglich des optimalen Setups offen ließ.

"Der Spielraum für Verbesserungen ist groß. Die Zuverlässigkeit stimmt, die Performance ist zwar okay, aber wir können noch einige Dinge hier und da verbessern. So lange wir das gesamte Paket nicht zum Arbeiten bringen, bin ich nicht glücklich", erklärte Fry gegenüber Autosport. Vor dem Saisonauftakt in Australien stehen den Teams noch zwei Tests in Barcelona zu Verfügung - nicht viel Zeit für Ferrari, um den Problemen Herr zu werden.

"Da wir nur drei statt vier Tests haben, müssen wir einen Kompromiss eingehen. Alles in allem gibt es noch viel zu tun", so Fry. Die generelle Basis sei laut dem Rennstall durchaus in Ordnung, vielmehr gehe es um die verschiedenen Charakteristika. "Wir können mit der Charakteristika der Kurven spielen, mit den verschiedenen Dingen am Kurveneingang und -ausgang. Es geht darum die richtige Balance bei diesen Dingen zu finden", erklärte Fry.

Die Daten, die Ferrari in Jerez gesammelt hat, werden in der Fabrik - auch unter zur Hilfenahme des Simulators - analysiert. "Alles ist sehr komprimiert, daher ist der Druck größer. Man muss schnell Entscheidungen treffen, aber das ist für alle Teams gleich", sagte der Technikdirektor. Trotz der Performanceprobleme kam es für Ferrari nie in Frage Showrunden abzuspulen, um für positives Medienecho zu sorgen.

"Uns stehen nur 12 Testtage zur Verfügung und die gilt es maximal zu nutzen", betonte Fry. Dass die Probleme an der neuen Stufennase des F2012 liegen, bestritt er. "Um ehrlich zu sein, ist die neue Nase keine große Sache. Ich weiß, dass das Aussehen für die Leute gewöhnungsbedürftig ist, aber für uns ist es nur ein kleiner aerodynamischer Vorteil und am Ende war es die richtige Entscheidung", so Fry. Statt mit der Nase kämpfte Ferrari am dritten Testtag hauptsächlich mit der Hydraulik.

Aufgrund des Problems verlor Fernando Alonso 90 Minuten Testzeit. Um eine Wiederholung zu vermeiden, ließ Ferrari neue Teile aus der Fabrik anfliegen. "Wir kriegen in den Abendstunden neue Teile, die hoffentlich vermeiden, dass das Problem wieder auftritt. Alles in allem denke ich, dass die Zuverlässigkeit des Autos ganz gut ist. Nur was die Performance angeht, gibt es noch einiges zu analysieren, aber wir arbeiten hart", so Fry.