Kevin, fühltest Du dich am zweiten Tag vertrauter mit dem Auto?
Kevin Ceccon: Ja, denn man weiß schon, wie das Lenkrad funktioniert und wie man mit der Servolenkung umgehen muss. Es lief etwas besser und alles geht in die richtige Richtung.

Was ist mit Dir, Stefano? Nach dem ersten Tag warst Du froh über einen Tag Auszeit.
Stefano Coletti: Ich konnte einmal über alles schlafen und heute sah alles schon viel einfacher aus. Alles lief automatischer und das Gefühl im Auto war vertrauter.

Wie viele Tage würdet Ihr brauchen, um euch wirklich ans Auto zu gewöhnen?
Stefano Coletti: Das weiß ich nicht. Das findest du heraus, wenn du mit all den anderen Formel-1-Fahrern auf der Strecke unterwegs bist. Denn wir fuhren hier mit anderen Rookies und im Auto klappte noch nicht alles zu 100 Prozent. Deshalb weißt du nicht, wie nah oder weit entfernt du bist. Das Wichtigste war, die Arbeit zu erledigen, die das Team von dir verlangte und diese gut zu erledigen. Der Rest kommt von selbst.

Kevin Ceccon: Wie Stefano bereits sagte: wir testen nicht zusammen mit den Formel-1-Fahrern und jedes Team verfolgt andere Programme. Deshalb befindet man sich nie auf dem maximalen Level und das macht es schwierig, die Frage zu beantworten.

Bist Du mit deiner Performance hier zufrieden?
Kevin Ceccon: Ja, ich bin glücklich damit. Wir haben viel gearbeitet und ich konnte eine Menge Erfahrung sammeln. Ich bin überzeugt, dass das für die kommende Saison wichtig sein wird.

Wie sieht Dein Ziel für kommendes Jahr aus?
Kevin Ceccon: Ich würde gern wieder in der GP2 fahren. Das ist der Weg für mich.

Wie sieht es bei Dir aus, Stefano?
Stefano Coletti: Ich bin zufrieden, denn wir konnten einiges an Entwicklungsarbeit am Auto erledigen. Am ersten Tag testete ich vor allem die Reifen und ein paar Aero-Dinge. Ich lernte viel, denn so etwas macht man normalerweise nicht. Für uns junge Fahrer ist es eine gute Gelegenheit, ein Gefühl dafür zu bekommen, was das Team erwartet. Man erhält gutes Feedback.

Für Dich steht die GP2 nächstes Jahr auch auf dem Plan?
Stefano Coletti: Ja, wahrscheinlich.

Wie sah das Feedback konkret aus? Gab es Lob für Dich?
Stefano Coletti: Man kann sich immer verbessern, eine Grenze gibt es nicht. Ich denke, dass das Team mit unserer Arbeit zufrieden war. Wir taten alles, was sie uns auftrugen und das ist das Wichtigste.

Kevin Ceccon: Es war hier bei Toro Rosso eine andere Art Arbeit im Vergleich zu dem, was wir sonst machen. Die einzige Möglichkeit, um herauszufinden, ob man gut war, waren die Gespräche mit den Ingenieuren. Sie sagten, dass sie zufrieden sind und das macht mich glücklich, denn wir testeten auch neue Dinge - und alles funktionierte.

Wäre es hilfreich für junge Fahrer wie euch, diese Tests gemeinsam mit den F1-Piloten unter der Saison durchzuführen?
Kevin Ceccon: Ja, das wäre eine gute Idee. Zum Beispiel ein Test, bei dem alle schnelle Runden fahren.

Stefano Coletti: Ich denke, dass der einzige Weg sich zu beweisen ist, in Q1 an einem F1-Rennwochenende zu fahren. Ich denke, dass die Ingenieure genau wissen, wie das Auto ist und wie viel schneller man fahren könnte. Sie schauen nach deiner Arbeit und wie du zuhörst und so bekommst du deinen Platz. Um zu sehen, wie man im Vergleich zu anderen Piloten steht, müssen alle nach Rundenzeiten jagen - das machen wir hier nicht, das passiert nur an den Rennwochenenden.