Robert Kubicas ursprüngliche Deadline für ein Comeback 2012 beim Team, das dann auf den Namen "Lotus" hören wird, ist lange abgelaufen. Zwar wurde die Frist verlängert, doch es gibt keine Neuigkeiten vom Polen, der sich im Winter bei einem Rallyeunfall schwere Handverletzungen zugezogen hat.

Boullier ist unzufrieden mit dem Kommunikationsverhalten seines früheren Starfahrers. Da die Regeneration nicht so verlaufe, wie Kubica es sich erhofft habe, sei er sehr wortkarg und es gebe wenig Kontakt, mutmaßt der Teamchef. "Wenn er mit niemandem reden möchte, was kann ich tun?", sagte er gegenüber Autosport.

Die letzte Information, die er habe, sei, dass Kubica keine Deadline einhalten könne. Zuletzt war sie von Ende Oktober auf Mitte November verschoben worden. "Wir müssen einen Kommunikationsplan ausarbeiten", sagte Boullier leicht frustriert über die Funkstille zwischen dem Team und Kubicas Management . Im selben Atemzug betonte er jedoch "Wir möchten ihn zurück haben."

Dennoch sei Boullier lediglich deshalb so geduldig, "weil wir ihm moralisch verpflichtet sind, denn er war sehr wichtig für uns. "Wir haben uns auf jedes Spiel mit ihm eingelassen und ich bin ihm moralisch verpflichtet. Wenn es ein Szenario gibt, in dem er zurückkehren kann, sogar im Laufe eines Jahres, werde ich es versuchen, aber ich kann offensichtlich nicht mehr tun."

Bei den Wintertestfahrten 2011 war Kubica noch sehr erfolgreich, Foto: Pirelli
Bei den Wintertestfahrten 2011 war Kubica noch sehr erfolgreich, Foto: Pirelli

Dass Kubica zu Beginn der Saison 2012 im Auto sitzen wird, darf mittlerweile als ausgeschlossen gelten: "Er arbeitet hart daran, zurückzukommen, aber Oktober war der Schlüsselmonat, um sicherzugehen, dass er nächstes Jahr am ersten Rennen teilnehmen wird." Mit anderen Worten: Wenn Kubica zurückkommen sollte, dann wird dies nicht zu Beginn der Saison sein.

Es haben sich aber schon Spekulationen gehäuft, dass der polnische Hoffnungsträger sich nach einem anderen Team umsehen würde, zumal sein aktueller Vertrag Ende 2011 ausläuft. "Wir sind ihm gegenüber fair genug gewesen, sind ihm moralisch verpflichtet und wenn er jetzt woanders fahren möchte, schön", kommentiert Boullier wenig amüsiert das Gerücht, wonach Kubica bereits mit Ferrari in Verbindung gebracht wird.