Die Angst vor den Auswirkungen der Störfälle im Kernkraftwerk Fukushima nach dem Erdbeben und Tsunami im März haben im Motorsport in den vergangenen Monaten einige Blüten getrieben. Speziell in der Zweiradwelt gab es viele Diskussionen, bevor es dieses Wochenende nach Motegi ging, um dort den Japan Grand Prix zu fahren. Stars wie Valentino Rossi, Jorge Lorenzo und Casey Stoner brauchten lange Zeit und mehrere Gutachten, um davon überzeugt zu sein, dass es am Twin Ring Motegi, der nur etwas mehr als 150 Kilometer von Fukushima entfernt liegt, auch sicher ist.

Beruhigt ist man deswegen aber nicht, Lorenzo zieht es beispielsweise vor, an diesem Wochenende nicht zu duschen, sondern sich nur mit seinem selbst mitgebrachten Trinkwasser zu überschütten, um für die Körperhygiene zu sorgen. Wenn die Formel 1 kommende Woche nach Suzuka reist, wird man etwas weiter von Fukushima entfernt sein, in etwa 500 Kilometer, dennoch will man auch hier kein Risiko eingehen. So wird etwa Red Bull für das gesamte Team die Nahrungsmittel einfliegen lassen und alle Mitarbeiter komplett an der Strecke verpflegen. Von Essen an anderen Orten hat Teamchef Christian Horner laut Bild am Sonntag abgeraten.

Angst vor der Reise nach Japan scheint es bei den Formel-1-Fahrern zumindest öffentlich keine zu geben. Sebastian Vettel hat öfter erklärt, sich auf den Besuch in Suzuka zu freuen. Denn er mag die Strecke und möchte den Japanern nach der Erdbebenkatastrophe auch etwas Ablenkung bieten. Die Fans scheinen das auch gerne anzunehmen, denn das Rennen ist ausverkauft und die Hotels in der Umgebung der Strecke alle ausgebucht.