Der ungewohnte Zeitplan in Singapur fordert in diesem Jahr mehr Opfer als in den vergangenen drei Saisons: so kamen gleich bei mehreren Teams Verantwortliche zu früh zur Arbeit. Normalerweise kein Problem, doch seit dieser Saison sind 47 Teammitglieder an eine Sperrstunde gebunden, darunter auch Teamchefs und Ingenieure.

"Der Grund für die Sperrstunde war, sicherzustellen, dass die Teammitglieder nicht überarbeitet sind", betont Mercedes-Teamchef Ross Brawn. Schließlich arbeiteten manche Mechaniker teilweise zwei Tage durch. "Also war die Sperrstunde eine gute Idee. Es hat auch sehr gut funktioniert", bilanziert Brawn.

Eifrige Marketingmädels

Trotzdem brach sein Team an diesem Wochenende die Sperrstunde. "In unserem Fall waren einige unserer Marketingmädels hier, um um halb drei Gäste zu treffen", erklärte der Teamchef. Offiziell hätten sie erst um vier Uhr ins Fahrerlager gedurft. "Dadurch haben sie die Sperrstunde gebrochen."

Der eigentliche Sinn der Regelung ist damit umgangen. Auch andere Teams brachen in Singapur die Sperrstundenregelung, etwa weil Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost zu früh an der Strecke auftauchte. "Das werden wir mit der FIA besprechen, um die Regel zu verfeinern", verriet Brawn. "Ich sehe keinen Sinn darin, eine Sperrstunde für Marketingleute zu haben."