"Ich mag ganz allgemein alle Stadtkurse. Ich mag Monte Carlo, aber eben auch Singapur", erklärte Fernando Alonso im Vorfeld zum Stadt-Grand-Prix in der asiatischen Metropole. "Ich denke, dieses Rennen hier ist etwas sehr besonderes - nicht nur weil es ein Nachtrennen ist und das ein bisschen die Herangehensweise an das Wochenende ändert, sondern auch, weil die Sicht aus dem Cockpit auf die Kurven schon ein bisschen anders ist", so der Spanier. Zudem müssten sich die Piloten auch abseits der Strecke gehörig umstellen.

"Es verändert im Vergleich zu den übrigen 18 Rennen im Jahr einfach die Routine - wir trainieren sonst immer um zehn und um zwei Uhr und am Samstag dann um elf Uhr vor dem Qualifying. Danach kommen die Medien, Meetings, Autogrammstunden und Fahrerparade. Das ist einfach so ein Ablauf, der alle zwei Wochen gleich ist, auch wenn man immer woanders auf der Welt unterwegs ist", fasste der Ferrari-Star zusammen und fügte an: "Nur in Singapur ist das eben anders und man geht sehr spät ins Bett, steht erst zur Mittagszeit auf fährt dann in der Nacht Rennen. Das ändert schon ein bisschen die Herangehensweise, gibt einem ein bisschen eine andere Sicht auf das Rennwochenende und sorgt für mehr Adrenalin."

Kurs sollte dem Ferrari liegen

Im Glanz der Lichter der Stadt wirken Siege ganz besonders - für Fernando Alonso ein weiterer Ansporn, Foto: Sutton
Im Glanz der Lichter der Stadt wirken Siege ganz besonders - für Fernando Alonso ein weiterer Ansporn, Foto: Sutton

Insgesamt sei die Veranstaltung aber ein ganz "wunderbares Event", meinte der Asturier. Positiv sei neben seiner starken persönlichen Bilanz auf dem Kurs - Alonso konnte zwei der bisherigen drei Nachtrennen gewinnen - auch die Streckencharakteristik in Bezug auf die Stärken seines Ferrari. "Hier in Singapur besteht sicher eine der besten Möglichkeiten in den verbliebenen Rennen, denn die Streckencharakteristik ist hier sehr ähnlich zu der in Monte Carlo und dort waren wir konkurrenzfähig", so Alonso. Hoffnung machten zudem die Pneus aus dem Hause Pirelli. "Es wird der weiche und der extraweiche Reifen eingesetzt und normalerweise sollte das die Kombination sein, die uns am ehesten liegt", verriet der Scuderia-Pilot und fügte an: "Es sollte ein gutes Wochenende für uns werden - der Sieg ist aber nie einfach oder wirklich nahe, wenn wir mit Red Bull und McLaren kämpfen."

"Es wird hart, aber hoffentlich sind wir hier näher dran, als auf manch anderen Strecken", hoffte der Spanier. "In Bezug auf den Fahrstil erfordert der Kurs hier eine Kombination aus Monaco und dem für eine normale Strecke. In Monte Carlo sind die Kurvengeschwindigkeiten sehr gering und die Art und Weise, wie man dort fährt, ist eigentlich noch ein bisschen verrückter. Auch hier muss man aber mit Sicherheit sehr präzise und nah an den Mauern fahren", sagte der Doppelweltmeister. Unterschiede gäbe es trotzdem. "Zur gleichen Zeit ist hier etwas mehr Spielraum gegeben, um ein bisschen auf die Reifen und die Strategie aufzupassen", so Alonso.

"Es ist ein relativ breiter und sehr guter Straßenkurs. Unterschiedlich ist aber die physische Herausforderung, weil einem der Kurs hier sehr viel abverlangt", meinte der 30-Jährige. "In Monte Carlo fahren wir 70 oder 80 Kilometer weniger - hier hingegen die volle Renndistanz von 300 Kilometern. Hinzu kommt die extreme Luftfeuchtigkeit, die wir ja auch schon aus Malaysia bestens kennen", so der Spanier, der anfügte: "Vielleicht ist das hier körperlich sogar das härteste Rennen des Jahres - auf der einen Seite in puncto Konzentration, weil es eben ein Nachtrennen ist und noch dazu auf einem Stadtkurs und auf der anderen Seite einfach auf Grund der äußeren Bedingungen."