"Ich glaube, dass KERS dieses Jahr wieder einen wichtigen Beitrag bezüglich unserer Performance liefern wird", glaubt Luca di Mentezemolo. Er erinnert sich gerne an 2009 zurück, als Kimi Räikkönen den ersten Sieg für einen Ferrari mit Hybrid-Antrieb geholt hat. "Auf einer Strecke, wo Power zählt, spielt KERS eine wichtigere Rolle als auf anderen Strecken", so der Ferrari-Chef weiter.

Der Finne konnte vor zwei Jahren Giancarlo Fisichella das gesamte Rennen hinter sich halten, weil sein Ferrari im Gegensatz zum Force India über KERS verfügte. "Dies ist ein Beweis dafür, dass das System nicht nur sehr nützlich ist, um ein anderes Auto zu überholen, sondern auch, um seine Position zu verteidigen", führt di Montezemolo an.

Ferrari in Belgien schon häufig erfolgreich

Belgien ist ein erfolgreiches Pflaster für die Scuderia Ferrari: 15 Mal hat ein Fahrer mit dem springenden Pferd auf dem Rennanzug beim Großen Preis von Belgien ganz oben gestanden. Neben Räikkönens Hybrid-Premierensieg erinnert sich di Montezemolo gerne an 2004 zurück, als Michael Schumacher mit einem zweiten Platz seinen siebten Titel eingefahren hat.

Neben den realen Batterien im Ferrari 150° Italia sind aber auch die symbolischen bei den Mitarbeitern wieder aufgeladen worden: "Alle hier scheinen so zu sein wie ich, wir sind sehr motiviert und haben die Batterien für den Rest der Saison voll aufgeladenen ", so di Montezemolo weiter. "Wir alle teilen dieselbe Gefühlslage, wir sind bereit, auf die Rennstrecken zurückzukehren."

Bei den nächsten beiden Rennen besonders gefordert: Der 2,4l V8-Motor, Foto: Sutton
Bei den nächsten beiden Rennen besonders gefordert: Der 2,4l V8-Motor, Foto: Sutton

Realistisches Ziel sei es, Rennen zu gewinnen. Auf die Tabelle will Montezemolo gar keinen Blick werfen, weil er wisse, dass die Weltmeisterschaft nur sehr schwer zu gewinnen sein wird. Er ist sich sicher, dass Ferrari noch einige gute Resultate wird einfahren können, und in ein paar Rennen werde man sehen, wie es dann in der WM aussieht.

10 PS für drei Zehntel

Zur Strecke sagt der Italiener, dass gerade das altmodische Layout ein modernes Formel-1-Auto an seine Grenze treibt. Luca Marmorini, Chef der Elektronik- und Motorenentwicklung bei Ferrari, ergänzt: "Die Strecke in Spa ist aus technischer Sicht sehr interessant und herausfordernd. Der Effekt des Motors ist hier und in Monza wichtiger als irgendwo sonst. Damit meine ich, dass zehn Pferdestärken mehr drei Zehntel auf einer Runde ausmachen können."

Noch wichtiger sei es, dass auf beiden Strecken der Motor unter Volllast laufe, so dass Zuverlässigkeit sehr wichtig sei. Auch spiele die aerodynamische Effizienz eine wichtige Rolle, so dass ein starker Motor alleine nicht genug sei. Beim angeblasenen Diffusor müsse man Kompromisse eingehen: Den Auspuff als aerodynamische Hilfe zu verwenden koste Leistung.

Marmorini kündigt aber an, dass man noch viel entwickeln werde: "Wir planen noch mehrere Schritte für den Rest des Jahres, die auf Zuverlässigkeit und Benzinverbrauch abzielen", sagt der Motorenchef und lobt dabei die Zusammenarbeit mit Shell.