Laut Jean Todt ist der Formel-1-Kurs von Interlagos sicher genug für einen Auftritt der Königsklasse. Am 27. November soll der finale WM-Lauf in Sao Paulo steigen, doch zuletzt waren vermehrt Sicherheitsbedenken aufgekommen. In diesem Jahr waren bereits der brasilianische Stock-Car-Pilot Gustavo Sondermann und sein Kollege Paulo Kunze nach schweren Unfällen auf dem Rundkurs verstorben. Schon 2007 war zudem Rafael Sperafico tödlich verunglückt. Die Häufung dieser schweren Vorfälle hatte die FIA dazu veranlasst, für die Zukunft Streckenänderungen zu planen.

So sollen bei der gefährlichen Curva do Cafe am Anfang der Start-/Zielgeraden Auslaufzonen errichtet werden. Da bei den Umbauarbeiten auch ein Teil der nahe an der Strecke stehenden Tribüne entfernt werden muss, sollen die Baumaßnahmen aber erst nach dem Finale 2011 beginnen. Nun besteht die Sorge, dass dies in Bezug auf die Formel 1 in diesem Jahr ein zusätzliches Risiko birgt. Eine eigens für die gefährlichen Stock-Car-Rennen errichtete Schikane, werde die Königsklasse jedenfalls nicht nützen. FIA-Präsident Jean Todt spielte die Angelegenheit derweil herunter. "Wir wissen um die Zwischenfälle, zu denen es in Interlagos in anderen Rennserien kam", so der Franzose gegenüber Agencia Estado.

"Wir haben aber detaillierte Untersuchungen über die Autos und nicht unbedingt über die Strecke angestellt. Jeder kann sich sicher sein, dass alle Maßnahmen getroffen wurden, um die Wiederholung solcher Unfälle in Zukunft zu vermeiden", meinte der Ex-Ferrari-Teamchef. Ganz allgemein sei der Sicherheitsstandard in der F1 hervorragend. "Es gab seit 17 Jahren keine Toten mehr in der Formel 1. Wir wissen, dass es ein gefährlicher Sport ist, aber die FIA arbeitet kontinuierlich, um Probleme, wie Unfälle, zu vermeiden und die Risiken zu reduzieren", erklärte Todt.