Für Adrian Sutil stellt es kein Problem dar, erst am Ende der Saison über seine Zukunft im nächsten Jahr Bescheid zu wissen. Der Deutsche ist vertraglich noch bis Dezember an sein aktuelles Force-India-Team gebunden. Mit der Entscheidung über die Zukunft aber noch ein bisschen abzuwarten, bereite Sutil keine Probleme, bestünde so doch auch die Möglichkeit, dass sich für ihn selbst noch ganz neue, unerwartete und gute Möglichkeiten ergeben. Zudem kenne er die ungewisse Situation schon bestens aus der vergangenen Saison.

"Es ist sehr vergleichbar zum letzten Jahr, aber man weiß ja auch vorab schon immer ein bisschen", so der Force-India-Pilot gegenüber Autosport. "Bis nach Saisonende zu warten, ist keine so schlechte Sache, denn es ist nach der ersten Saisonhälfte noch nicht unbedingt alles festgelegt", spekulierte der Deutsche über zusätzliche Perspektiven. "Einige Fahrer reißen das Ruder in der zweiten Saisonhälfte noch herum und sind dann auf dem Weg nach oben. Einige Teams wollen sie dann vielleicht", so Sutil.

Ein schnelllebiges Geschäft

Zukunftsmusik: Schafft es Adrian Sutil so wie sein Freund Lewis Hamilton eines Tages auch zu einem Top-Team und muss er dafür Force India verlassen?, Foto: Sutton
Zukunftsmusik: Schafft es Adrian Sutil so wie sein Freund Lewis Hamilton eines Tages auch zu einem Top-Team und muss er dafür Force India verlassen?, Foto: Sutton

"Manchmal denke ich mir, dass es eigentlich unlogisch ist, dass die Teams ihre Fahrer bereits früh in der Saison bestätigen, denn man muss eine Saison ja immer im Gesamtdurchschnitt betrachten. Ich habe dieses Problem nicht", meinte der Gräfelfinger und fügte hinzu: "Es ist immer noch Saisonmitte. Eigentlich will ich diese Dinge nicht einmal kommentieren, denn die Formel 1 ist so ein schnelllebiges Geschäft - ein gutes Resultat und man ist der Held." Natürlich habe die Medaille aber wie immer zwei Seiten. "Ein Fehler und man ist auf dem Boden. Ich für meinen Teil, versuche einfach den bestmöglichen Job zu machen und zu sehen, was dann kommt", sagte Sutil.

Bei seinem Team fühle er sich, trotz aller Möglichkeiten auf dem F1-Fahrermarkt, aber nach wie vor wohl - immerhin ist der 28-Jährige bereits seit seinem Karrierebeginn in der Königsklasse 2007 bei der heute indischen Mannschaft aus Northamptonshire, die bei seinem Debüt noch Midland-Spyker hieß. "Ich bin hier sehr glücklich. Ich fahre hier ja schon eine lange Zeit und das ist immer in meinem Herzen. Wenn wir nun Erfolg haben können und es in die Punkte schaffen, ist das ein großartiges Gefühl", beschrieb der Deutsche, der mit seiner aktuellen Leistung zufrieden war: "Im Moment liefern wir gute Arbeit ab, aber noch ist es nicht vorbei - wir können uns also noch verbessern und es noch besser machen."

Mit Teamchef Vijay Mallya pflege er ein gutes Verhältnis. "Vijay und ich gehen offen miteinander um. Ich kann etwas mehr Informationen aus ihm herauspressen, als die Presse das kann", lachte Sutil, der erklärte: "Ich muss es für mich behalten, aber ich kann ihn immer fragen, was er denkt und er ist immer sehr ehrlich." So gesehen sei Mallya in der F1 eine sehr spezielle Person. "In diesem Geschäft muss man seine Augen und Ohren immer offen halten, um abzuschätzen, was möglich ist. Ich bin eine loyale Person und mag das Team, daher rede ich in erster Linie immer erst einmal mit ihnen und schaue, was sie so denken", erklärte Sutil. "Wenn sie mir dann sagen, dass sie einen anderen Fahrer wollen, weiß ich ja, was ich zu tun habe", meinte der Deutsche gelassen.