Mit dem ehemaligen BAR-Teamchef und Ex-Manager von Jacques Villeneuve, Craig Pollock, ist ein bekannter Name zurück in der Formel 1. Zusammen mit seiner Motorenfirma PURE, will der Schotte ab 2014 Aggregate für die Teams in der Königsklasse liefern. Für Aufregung sorgte nun aber die Verpflichtung von Gilles Simon als Technikdirektor. Der Franzose war zuvor im Motoren-Sektor immerhin in leitender Funktion für die FIA zuständig und hatte somit Zugang zu vielen Plänen und Informationen der Teams, die nun in der freien Wirtschaft seine unmittelbare Konkurrenz für die Zukunft darstellen werden.

Der Ex-Ferrari-Motorenmann würde ob seiner zwischenzeitlichen, offiziellen Tätigkeit für die Motorsportbehörde nun einen enormen Vorteil zu PURE mitnehmen, lautet der Vorwurf der Gegnerschaft. Renaults Rob White erklärte beispielsweise: "Natürlich haben auf Grund der zuvor sehr engen Zusammenarbeit mit Gilles nun alle Hersteller so ihre Bedenken - immerhin haben wir ihm beispiellos offenen Zugang gewährt." Diese Angelegenheit sah auch F1-Boss Bernie Ecclestone äußerst kritisch.

Trotz allen Ärgers, wollte der Brite aber in jedem Fall erst einmal objektiv bleiben und erklärte, dass Simon natürlich wechseln könne, "wenn sein Vertrag mit der FIA das zulässt". Zufrieden war er mit dem Transfer aber trotzdem nicht, wie er gegenüber der Gazzetta dello Sport zugab. "Es ist natürlich nicht gerade gut, dass er die FIA einfach so verlassen kann, um wieder zurückzukehren und als Ingenieur zu arbeiten - und das mit all diesen Informationen über die Teams in seinen Händen", so Ecclestone, der anfügte: "Besonders korrekt ist das nicht."