Nach dem Ungarn GP steht für alle Fahrer und Teammitglieder der verdiente Urlaub an. Von ruhigem Familienurlaub in der Heimat über Hochzeit der besten Freunde bis hin zum Sonne tanken in Miami - die Formel 1 hat einiges zu bieten. Doch welcher Fahrer macht wie und mit wem Urlaub?

Weltmeister Sebastian Vettel achtet bei der Suche für seinen Urlaubsort besonders auf die klimatischen Bedingungen. "Hier war das Wetter ziemlich schlecht, in Ungarn werde ich keinen Urlaub machen", scherzte Vettel nach dem Rennen in Budapest. "Für uns war der Juli ziemlich bescheiden, was das Wetter angeht. Deswegen werde ich in den Süden gehen, um etwas Sonne zu tanken."

Vettels Physiotherapeut Tommi verbringt zwei Wochen in seiner Heimat Finnland und sogar er weiß nicht, wo sein Schützling die Ferien verbringt: "Was Sebastian macht? Keine Ahnung, ich hab ihn nicht einmal gefragt. Ich glaube, es ist gar nicht so schlecht, wenn wir uns mal eine Zeitlang nicht sehen", lachte er. Teamkollege Mark Webber war ebenfalls zu Scherzen aufgelegt. Auf die Frage wie der Australier seinen Urlaub gestaltet, antwortete er mit einem Lächeln: "Jede Menge Radfahren - Nein, nein, nur in Frankreich relaxen." Ähnlich geht es auch Red Bull-Technikchef Adrian Newey. "Man muss abschalten können, sonst verliert man die ganze Kreativität", sagte der Brite.

Bei McLaren waren die Urlaubspläne schon konkreter verfasst. "Ich fahre für ein paar Tage nach Hawaii an den Strand", verriet Jenson Button nach seinem Jubiläumssieg in Ungarn. Doch auch seine Freunde lässt der Brite nicht hängen: Nach seinem Kurztrip zum Pazifischen Ozean hat er auch eine Hochzeit zu feiern. Lewis Hamilton ärgerte sich nach dem enttäuschenden Rennen in Budapest vor allem über sich selbst. Ein wenig Spaß im Sommerurlaub sollte die Schmach vergessen machen und schon am Sonntagabend wollte der 26-Jährige mit seiner Erholung beginnen. "Jenson hat einen fantastischen Job gemacht. Das werden wir heute richtig feiern", so Hamilton. Ansonsten wollte er abschalten und den Kopf frei bekommen.

Auch die Fotografen und Journalisten dürfen sich vom Renngeschehen erholen, Foto: Sutton
Auch die Fotografen und Journalisten dürfen sich vom Renngeschehen erholen, Foto: Sutton

Michael Schumacher hört auch in der Sommerpause nicht auf zu trainieren und denkt weiter über die derzeitige Lage von Mercedes nach. "Da habe ich natürlich Zeit, mir über das Auto, das Team und die Weiterentwicklung Gedanken zu machen", verriet Schumacher. "Das kommuniziert man natürlich mit dem Team. Dennoch habe ich eine gute Balance und kann mit der Familie abschalten und locker sein." Teamkollege Nico Rosberg lässt die Formel 1 hingegen komplett hinter sich. "Ich werde mit meiner Freundin Urlaub machen und freue mich auf den Strand und die Sonne in Spanien", so Rosberg.

Gedanken machen wird sich auch Mercedes-Teamchef Ross Brawn, selbst wenn die Fabriktore 14 Tage lang geschlossen bleiben. "Man wird nie völlig vergessen, was gerade passiert, wird nie so ganz abschalten können. Aber das liegt in unserer Natur", erklärte Brawn und ergänzte scherzhaft: "Es ist aber netter, sich am Strand Gedanken zu machen als im Büro."

Ferrari-Pilot Felipe Massa verbringt seinen Urlaub zu Hause. "Ich gehe nach Brasilien. Ein bisschen Zeit zuhause ist immer gut", erklärte der 30-Jährige. Auf den Sommer wird er dort aber verzichten müssen, denn auf der Südhalbkugel herrscht derzeit der Winter. Das macht ihm, im Gegensatz zu Teamchef Stefano Domenicali, jedoch nichts aus. Der Italiener wünscht sich besonders für die kommenden Rennen wieder hohe Temperaturen. "Ich hoffe erst einmal, dass es in einer Woche so ist, weil ich dann mit der Familie auf Urlaub fahre", scherzte er.

Während Lotus Renault-Pilot Nick Heidfeld sich von seinem Feuer-Schock aus Ungarn erholt, besucht Teamkollege Vitaly Petrov seine Freunde und die Familie. "Ich bin ein wenig in Russland, werde Jetski fahren und mich entspannen mit Freunden und der Familie", erzählte der 26-Jährige. "Danach werde ich bereit nach Spa reisen." Nick Heidfeld verbringt seine freie Zeit zuhause in der Schweiz. "Ich hoffe, dass das Wetter endlich mal sommerlich wird. Dann wird es in der Schweiz sehr schön", so der Deutsche. "Wir werden dann vielleicht mal ein paar Tagesausflüge machen, aber sonst werde ich in der Schweiz bleiben."

Bei Toro Rosso herrschte derweil noch ein wenig Unklarheit über die Urlaubspläne der Piloten. Während Jaime Alguersuari wenigstens schon ungefähre Pläne hatte, rätselte Teamkollege Sebastien Buemi noch. "Genaue Pläne, was ich in der Sommerpause mache, habe ich noch nicht", schrieb der 22-Jährige in seinem Blog auf Motorsport-Magazin.com. "Ich weiß nur, dass es nicht gleich nach Budapest mit dem Urlaub losgehen wird. Am Mittwoch habe ich noch ein Meeting mit den Ingenieuren in Faenza, am Donnerstag dann einen Tag mit Filmaufnahmen - und danach überlege ich mir, was ich mit der freien Zeit danach mache." Der Spanier Jaime Alguersuari wusste wenigstens schon, wo ihn seine Reise hinführt. "Ich gehe nach Barcelona in Spanien."

Die Sonnenbrille zählt zum wichtigsten Equipment in der Sommerpause, Foto: Sutton
Die Sonnenbrille zählt zum wichtigsten Equipment in der Sommerpause, Foto: Sutton

Jarno Trulli und Heikki Kovalainen waren sich über ihre Urlaubspläne bereits im Klaren. Der Italiener wollte unmittelbar nach dem Rennen mit seiner Familie in sein Haus nach Miami reisen. "Dort sind dann auch immer ein paar andere Piloten, mit denen ich mich zum Radfahren verabrede, wie beispielsweise Bruno Junqueira - oder ich treffe Juan Pablo Montoya", so Trulli, der scherzend ergänzte: "Mit dem Radfahren hat er es allerdings nicht so." Heikki Kovalainen zieht es zurück in seine Heimat Finnland. "Ich spiele dort etwas Golf im Schnee", sagte der 29-Jährige.

Die beiden deutschen Fahrer Adrian Sutil und Timo Glock gehen die Sommerpause ruhig an. "Ich freue mich auf ein bisschen Erholung", erklärte Sutil nach dem Rennen in Ungarn. "Jetzt heißt es erstmal ausspannen." Ähnlich ergeht es auch Virgin-Pilot Timo Glock, der ganz normal daheim Urlaub macht. "Danach hoffen wir auf Regen in Spa, aber selbst dann ist es schwierig", spielte er schon auf die Zeit nach der Pause an...